Ich ärgere mich gerade über einige Männerrechtler. Ja, das kommt vor, weil ich eher Humanist als Maskulist bin. Aus humanitärer Sicht kann ich mich nicht darüber freuen, dass in Norwegen die Wehrfplicht für Frauen eingeführt wird. Es ist mir auch egal, ob das Volk darüber abgestimmt hat oder nicht. Ich finde der Mensch könnte so langsam über Kriegsführung, Einschüchterung durch Armeen hinweg sein. Ich bin der Meinung, dass man eher dafür kämpfen sollte, dass eine Armee überflüssig für ein Land ist.
Daher kann ich mich auch aus humanistischer Sicht nicht darüber freuen, wenn auch Frauen in einem Land zum Wehrdienst müssen. Es sollte kein Geschlecht zum Wehrdienst müssen. Was mich aber jetzt ärgert… Es ärgert mich ungemein, wie sehr manch Mann darüber feiern kann, dass eben jetzt auch Frauen diese Arschkarte in Norwegen haben. Als Argument wurde mir genannt, dass nun die Bedingungen beim Wehrdienst auch für Männer besser werden. Was ist das für eine *zensiert* Argumentation? Wenn die Bedingungen für Männer so mies sind, sollte man dafür kämpfen, dass der Mann an sich als schützenswert angesehen wird. Der Mann soll doch nicht nur besser behandelt werden beim Wehrdienst, nur weil Frauen jetzt auch dienen. Das ist doch auch sexistisch, wenn man nur als „Anhängsel“ gut behandelt wird.
Nein, ich werde mich nicht darüber freuen, dass Frauen in Norwegen jetzt auch zum Wehrdienst müssen. Der Wehrdienst gehört abgeschafft – weltweit.
Es ist auch kein Schritt nach vorne für die Rechte der Männer. Es ist eher ein Schritt zurück für die Rechte der Frauen. DAS kann niemand ernsthaft gutheißen, der sich irgendwie „Humanismus“ auf die Fahne geschrieben hat.
Meine Argumentation gegen den Wehrdienst für Frauen UND Männer scheint aber so schwierig zu sein, dass mir „Sinnfreiheit in meiner Argumentation“ von männlicher Seite vorgeworfen wurde. Ich möchte dazu nur anmerken, dass Männer eine Teilmenge der Menschen bilden und Menschenrechte demnach auch für Männer uneingeschränkt gelten sollten. Werden nun unter Applaus die Rechte der anderen Teilmenge der Menschen eingeschränkt, so ist das ganze eben nicht zu begrüßen.
Für Menschenrechte – für Männer UND Frauen – am liebsten gemeinsam.
Es geht doch nicht darum, dem anderen mehr Pflichten zu gönnen. Au weia.