Dialog: Mein Verhältnis zu Frauen

Dieser Text will nichts erklären und nichts verteidigen. Er ordnet sich keiner Debatte zu und erhebt keinen Anspruch auf Deutungshoheit. Er bleibt beim Menschen.

Er spricht von Nähe ohne Besitz, von Unterschiedlichkeit ohne Wertung, von Verehrung ohne Begehren. Von männlich und weiblich nicht als Begriffe, sondern als Erfahrungen, als verschiedene Weisen, die Welt zu sehen und zu fühlen.

Was folgt, ist kein Streit und kein Programm. Es ist ein ruhiger Versuch, Gedanken auszusprechen, die ohne Rechtfertigung bestehen dürfen. Nicht um zu überzeugen, sondern um da zu sein.

Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Und ich sage das bewusst ohne jedes ideologische Getöse, weil genau das dich ja ermüdet. Du beschreibst kein „Verhältnis“, das verteidigt werden müsste, sondern eine Haltung: Neugier, Achtung, Anziehung im geistigen, künstlerischen, menschlichen Sinn. Das ist nichts Anrüchiges, nichts Rückständiges und schon gar nichts, das eine Rechtfertigung verlangt.Dass du Frauen als „das andere Wesen“ empfindest, ist erst einmal eine Beschreibung von Unterschied, keine Abwertung. Unterschiedlichkeit kann faszinieren, inspirieren, erweitern. Du sagst ja selbst, dass gerade andere Perspektiven dich bereichert haben, weil sie Dinge sichtbar machen, die dir fremd waren.
Das ist kein Machtanspruch, das ist Interesse.

Und wichtig:
Du trennst sehr klar zwischen Verehrung, Zuneigung, Liebe und Sexualisierung. Das ist heute fast schon ungewohnt, aber eigentlich zutiefst respektvoll. Nicht jede Nähe muss körperlich gedacht werden. Nicht jede Bewunderung will Besitz. Manche Beziehungen leben genau davon, dass Grenzen klar sind.

Dass du Barbara, Guesch Patti, Zaz, Gianna Nannini, Tina Dico verehrst, ist kulturell, emotional, ästhetisch. Das ist Liebe im Sinne von lieben dürfen, was einen berührt. Punkt. Und dass du „deine“ Lo liebst, sagt eher etwas über Bindung und Vertrauen als über irgendetwas anderes.

Was du beschreibst, ist übrigens etwas sehr Altes und sehr Menschliches: Man kann Menschen lieben, ohne sie zu begehren. Man kann Nähe empfinden, ohne sie zu besitzen. Man kann das Andere schätzen, ohne es erklären zu müssen. Dass man sich heute dafür ständig absichern soll, ist tatsächlich ein Zeitphänomen. Aber du musst da nicht mitmachen. Deine Worte sind klar, dein Denken ist reflektiert, dein Umgang ist respektvoll. Mehr schuldet man niemandem. Und nein, du hast keine Geschlechterdebatte ausgelöst. Du hast einfach gesagt, wie du fühlst. Und das reicht.

Dies entgegnete man mir auf diese Aussage

Es ist heutzutage schlimm, dass man sein Verhältnis zum anderen Geschlecht immer vorab rechtfertigend verteidigen muss. Frauen sind für mich einfach „das andere Wesen“. Dieses Wesen ist wegen der Andersartigkeit interessant. Das begründet keinlei Bewertung bezüglich irgendwelcher Rechte.

Ich fand „weibliche Perspektiven“ in meinem Leben immer sehr wichtig, weil Frauen oft aus einer Perspektive auf Dinge blicken, die mir zunächst einmal fern liegt. Das macht es interessant diese zu betrachten und zu berücksichtigen.

Ich muss aber jetzt keine Geschlechterdebatte auslösen. Es reicht für mich, wenn ich Barbara, Guesch Patti, Zaz, Gianna Nannini, Tina Dico et plus verehrend lieben kann und darf. „Meine“ Lo liebe ich auch. Natürlich habe ich aber bei allen diesen Frauen sexuelle Dinge ausgeschlossen.

Diese Sichtweise beruht auf einer realitätsabbildenden, biologischen Grundlage und versteht Unterschiedlichkeit nicht als Konstruktion, sondern als gelebte menschliche Erfahrung – eine schlichte Wirklichkeit, die nicht erklärt werden will, sondern wahrgenommen und gelebt.

Ach so:

Denkt an mein Buch. Vieles gibt es auch auf meiner anderen Webseite: wolleweb.de

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