Manchmal erwischt es mich. Es erwischt mich, ohne dass es einen konkreten Anlass gibt. Es passiert allerdings immer, wenn ich alleine bin. Ich bin oft alleine.
Dann erfasst mich eine unsagbare Traurigkeit. Egal, was ich tue, egal wie ich auch versuche, mich abzulenken. Diese unsagbare Traurigkeit ist da. Sie ist nicht konkret. Sie ist nicht angreifbar. Sie ist einfach da. Quälend und zermarternd.
Früher, ja früher hatte ich ein Mittel gegen diese Traurigkeit. Damals war der gute alte Dämon Alkohol mein Freund. Allerdings war er kein guter Freund. Er bescherte mir immer mehr Dinge, traurig zu sein. Dieser gute Freund musste allerdings eines Tages gehen. Ich wollte ihn nicht mehr.
Anschließend war nichts mehr so, wie es war. Auf einmal gab es etwas, für das IHR einen Namen habt. Ihr nennt es „Realität“. Die Realität traf mich. Sie traf mich mit voller Wucht. Es gab so viele Dinge, über die ich nachdenken musste und immer noch muss.
Ich muss denken. Immer und immer und immer und immer. Die Gedanken rasen durch meinen Kopf, sie prallen von Anschauung zu Anschauung, aber niemals ohne Spuren zu hinterlassen.
Meine Welt ist eine andere als die Eure. Meine Welt ist groß, aber doch beschränkt zugleich. Gedanken über Freiheit, Gleichheit – jetzt hätte ich fast noch Brüderlichkeit gesagt… …ich frage mich, wie ich nur drauf komme – werden ad absurdum geführt. Ad absurdum durch die Dummheit der Menschen. Das alles lässt mich so fühlen, als sei ich ein Außer- oder aber auch ein Überirdischer.
Das alles macht mich so unendlich traurig. Ich will doch nur einer von Euch sein.
Mir aber bleibt nur die