(Zum Titel muss ich feststellen, dass mir gerade der Begriff „Maskulinismus“ sehr gut gefällt, da er aus der feministischen Perspektive als abrundtief negativ und böse definiert wird. Es geht hier nicht um das Patriachat und dessen Verteidigung. Es geht um die Rechte von Menschen, speziell „männlicher Menschen“ und die Rechte von Lebewesen im Allgemeinen. 😛
Die letzten Tage habe ich recht prägende Erfahrungen gemacht. Ich habe mich z. B. ein gewisse Zeit sehr intensiv mit einer Frau aus Baden Würtemberg unterhalten. Eines Tages kam sie dann mit Sprüchen a la „die Männer heutzutage sind alles nur noch Weicheier“, „mit Männern in Sozialberufen habe ich ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht“ und sowas wie „Männer haben das Arbeiten nicht erfunden“ usw. an.)
Um einmal feministisch zu argumentieren: Das sind ja alles ganz fürchterliche Argumente des – äh P- Patriachats. Ach ne: Es ging ja gegen Männer. 😛 – Wie nennt man das dann? 😛
Ich habe ihr dann argumentativ versucht zu erklären, warum Männer gerade in Sozialberufen einen so schlechten Stand haben. Man muss nur einmal mit Erziehern in Kitas sprechen, wie diese durch ihre Kolleginnen behandelt werden. Als alleinerziehender Vater sammele ich ja auch ständig die Erfahrung, dass Frauen sich als „Erzieherinnen“ allein aus genetischen Gründen – sie sind ja Frauen! – dem Mann in eben diesen Dingen – und nicht nur in diesen – bevorteilt fühlen und das auch dementsprechend heraushängen lassen. („Du musst das so und so kochen!“, „Du musst Deinem Sohn auch…“ usw.)
Desweiteren haben ich sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich ja nur die Überstundenstatistiken der BRD anzusehen bräuchte, um zu sehen, dass Männer eben doch viel mehr als Frauen arbeiten. (Das bei der Lohn-Gehalts-Statistik Männergehälter mit Arbeitszeiten von tlw. über 50 Stunden die Woche mit Teilzeitstellen von Frauen verglichen werden, spielt hier mal keine Rolle…)
Des weiteren habe ich ihr dann ausführlich beschrieben, anhand meiner eigenen Erlebnisse, dass Männer gesellschaftlich gesehen nicht für voll genommen werden, was die Behandlung als Opfer häuslicher Gewalt, die Behandlung durch das Gesundheitssystem (keine medizinischen Programme speziell für Männer, aber massig für Frauen), die Lebenserwartung und mittlerweile auch durch die Chancengleichheit im Job, deutlich zeigen.
Tja, ich habe nun leider den Fehler gemacht, meine eigenen Erfahrungen mit Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendamt und dem Gericht zum Thema zu machen. (Was ist aber aussagekräftiger als die eigenen Erfahrungen der Diskriminierung?)
Meine eigenen Erfahrungen wurden mir dann vorgehalten, dass ich verbittert sei und nicht zurück, sondern nach vorne sehen sollte.
Mal als bescheidene Frage:
Würde man einer Frau, die derartige Erfahrungen mit häuslicher Gewalt und absoluter Mißhandlung durch den Staat – z. B. Verweis aus der Wohnung als Opfer häuslicher Gewalt usw. – sagen: „Hör mal! Du bist einfach nur verbittert! Schau nach vorne! Nicht zurück!“
Würde man sich so etwas wagen? Würde man sich wagen, einer Frau ihre Erfahrungen mit körperlicher Gewalt so derartig herunterzuspielen? Ich glaube nicht.
Alles das zeigt den vorherrschenden Sexismus durch Frauen. (#aufschrei! – Ach ne falsche Baustelle. :D)
Alles das zeigt die Wertigkeit des Mannes in der Gesellschaft. („Wenn ein Mann körperliche Gewalt in einer Beziehung erlebt, muss man das als ‚Pech bei der Partnerwahl‘ abtun!“ – Originalton einer GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTEN aus dem Rhein-Sieg-Kreis.)
Es ist tragisch, wenn man genau die Vorwürfe, die Männer durch Feministinnen ständig zu hören bekommen, durch „normale Frauen“ zu hören bekommt. Der Sexismus gegenüber dem Mann ist schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Eine weitere Erfahrung, die ich heute machen durfte, ist die, dass die Dame mit dem „Männer sind alles Weicheier“ z. T. vielleicht gar nicht so Unrecht hat. Ich war heute mit meinem Sohn in einem veganen Fast-Food-Restaurant essen. Am Nebentisch saßen 6 oder 7 Männer um die 20 mit zwei Frauen und sprachen die ganze Zeit über Feminismus, feministische Demos und „irgendwelchen Kurdendemos“. 6 oder 7 junge Männer lassen sich also durch zwei Frauen vor den feministischen Karren spannen. DAS hat mich sehr erschreckt. Schlimm auch, dass es beim Besuch der Demos anscheinend nur um gewisse Stichworte ging und diese offensichtlich total unreflektiert besucht werden.
Ich musste also feststellen, dass der VEGANISMUS sehr nah am FEMINISMUS und an Gruppierungen wie der ANTIFA angesiedelt ist. (Der ganze Nebentisch war ebenfalls der ANTIFA-Szene zuzuordnen.)
Ich habe nichts gegen die grundsätzlichen Ziele der Antifa. Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit ist genauso zu verurteilen, wie Kindesmissbrauch usw. Da sind wir – einigermaßen gesunddenkenden Menschen – uns ja wohl einig. Leider werden diese Ziele, wie auch die Ziele des Feminismus‘ – durch Minderheiten enorm verwässert und verzerrt.
Diese Minderheiten bestimmen leider die Politik und die gesellschaftliche Entwicklung. Dies wird z. B. durch Äußerungen von Politiern deutlich, die Jungs als eher destruktive Elemente im Schulsystem bezeichnen.
Ich habe gerade in der letzten Zeit die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Frauen keineswegs mit solchen Dingen wie dem #Aufschrei oder aber der aufkeimenden Debatte über die Äußerungen von Herrn Gauck bezüglich der Sexismusdebatte identifizieren (können).
Nun ja, dieses – für mich sehr erschreckende – Erlebnis im veganen Fast-Food-Restaurant hat in mir den Entschluss reifen lassen, dass ich wohl einen neuen Begriff bezüglich veganer Männerrechtler prägen sollte, falls es diesen noch nicht gibt. Was die Welt dann daraus macht, werden wir sehen.