Alg-II-Empfänger dürfen auf den Mindestlohn verzichten und kommen aufgrund des Mindeslohns wohl noch schlechter aus ihrem Unheil heraus:
Am härtesten trifft die Ausnahmeregelung beim Mindestlohn aber Erwerbslose, die länger als ein Jahr auf staatliche Leistungen angewiesen sind, also Hartz IV-Bezieher. Werden sie von einem Arbeitgeber eingestellt, haben sie im ersten halben Jahr der Beschäftigung keinen Anspruch auf den Mindestlohn. Welche Konsequenzen das in der Praxis haben wird, …
Lest weiter:
Hartz IV Betroffene vom Mindestlohn ausgeschlossen
Wir war das? SPD die Arbeiterpartei? War da nicht mal was mit sozial? Von der Partei der Kaiserin erwartet man nichts anderes. Ja, ja, ja…. von der SPD auch schon lange nincht mehr…
20 Gedanken zu „Es lebe die Grokotz:
Alg-II-Empfänger – kein Mindestlohn“
Ich kann mir die Spirale lebhaft vorstellen. 1 Jahr arbeitslos -> Gehalt unter Mindestlohn -> Kündigung zum Ende der Probezeit -> 1 Jahr arbeitslos …
Ob so neu eingestellte Mitarbeiter ausreichend motiviert sind sich richtig anzustrengen?
Was ich momentan feststelle:
Unternehmen kalkulieren ihre Löhne so, dass sie haargenau mit dem Mindestlohn übereinstimmen. Nach unten.
Warum sie das tun und warum sie das anscheinend können, da muss ich mir mal Gedanken drüber machen. Vielleicht gerade wegen des im Artikel genannten Effektes? Spielen Sie mit der Angst der Arbeitnehmer gar nicht mehr herauszukommen?
Ich weiß es nicht. Ich stelle es aber gerade fest.
Genau so wird es laufen! Dazu die Idee, den Mindestlohn erst ab 23 zu zahlen…
Mit jeder Ausnahme bietet man eine Lücke, durch die geschlüpft werden kann. Damit ist es aber kein allgemeiner Mindestlohn mehr.
Es geht auch eher darum, den Arbeitgeber vor der Zahlung von gerechten Löhnen zu schützen, als dem Arbeitnehmer das Recht auf gerechte Bezahlung seiner Arbiet zu gewährleisten.
Ich glaube auch nicht, dass das Argument mit den Arbeitsplätzen, die verloren gehen könnten, so schlüssig ist.
Ich gehe davon aus, dass Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Das liegt dann aber nicht an überzogenen Lohnforderungen sondern schlicht an einem unsozialen Geschäftsmodell das auf Ausbeutung der durch das SGB II gezwungenen Arbeitskräfte beruht.
Es hätte meiner Meinung nach schon gereicht den Mindestlohn als Kriterium zur Unzumutbarkeit festzuschreiben. So wären nach wie vor sehr schlecht bezahlte Arbeitsplätze mit sehr geringen Anforderungen möglich aber ohne Zwang diese zu akzeptieren.
Es gibt hin und wieder durchaus Jobs die sich auch für 5€ die Stunde noch für den Arbeitnehmer lohnen.
Wenn er keinerlei Lebenshaltungskosten hat, vielleicht.
Solche Jobs taugen durchaus zum Aufstocken oder für Rentner. Auch als Nebenjob kann eine solche Stelle attraktiv sein.
Ich finde ja nicht, dass die Gewinne von Unternehmen staatlich subventioniert werden sollten. 😉
Deswegen ja auch einen Mindestlohn als Kriterium für Unzumutbarkeit. Wer für die paar Euro nicht arbeiten will müsste es dann auch nicht.
Das ist zu einfach. Es findet sich nämlich immer eine arme Sau, die sich ausbeuten lässt. Gewisse Dinge sind einfach unmoralisch.
Es gibt nicht umsonst den Begriff „sittenwidrig“. Ich finde nicht, dass man Arbeitnehmern sämtlicht Lohnangebote durchgehen lassen muss.
Du verstehst meinen Punkt glaub ich nicht. Seit der Agenda 2010 bewegen sich die Löhne, zumindest real, nach unten. Arbeitslose werden gezwungen fast jeden beschissenen Job anzunehmen weil dadurch theoretisch die Sozialausgaben gesenkt werden können.
Arbeitgeber haben sich an diesen Zwang angepasst und bezahlen aus reinem betriebswirtschaftlichem Kalkül Löhne die man durchaus als sittenwidrig bezeichnen kann. Schließlich schickt die Arbeitsagentur arme Schweine die nicht einfach nein sagen können. Damit findet natürlich eine ungerechtfertigte Subvention dieser Arbeitgeber statt da das bezahlte Einkommen nicht reicht – nicht reichen kann – um von Sozialleistungen unabhängig zu werden.
Wird ein Mindestlohn als Kriterium festgelegt können zwei Dinge passieren:
1) Der Arbeitgeber muss den Lohn anheben oder er verschwindet vom Markt weil er keine Arbeitskräfte finden kann.
2) Er findet tatsächlich arme Schweine die trotzdem mitmachen. Wenn ein solcher Job aber sanktionslos gekündigt werden kann hat der Arbeitnehmer trotzdem die Wahl ob die Stelle für ihn ausreichend Vorteile bietet oder er besser kündigt. Der notwendige Leidensdruck dafür fällt auf ein Minimum.
Ich sehe darin einen guten Kompromiss zwischen sozialer Gerechtigkeit und freiem Markt. Wobei selbst bei 8,50€ die soziale Gerechtigkeit eher fraglich ist.
Letztendlich würde damit das Kräfteverhältnis zugunsten der Arbeitnehmer positiv beeinflusst.
Das Problem ist, dass Du dem Arbeitgeber gestatten willst, dass er solche Löhne anbietet.
Du siehst es falsch: Der ertragbare Leidensdruck wird immer mehr erhöht. Daher können sich Arbeitgeber ja auch ihre sittenwidrigen Löhne leisten. Der Staat macht ja folgendes: Er subventioniert Löhne (und damit die Gewinne der Unternehmen), stockt die Löhne auf, schafft aber gleichzeitig das Bild des „Sozialschmarotzers“: Der zu ertragende Leidensdruck wird höher. Bevor jemand als „Sozialschmarotzer“ durch die Gemeinschaft gebrandmarkt wird, nimmt er lieber sittenwidrige Löhne in Kauf.
Es ist zu liberal zulassen zu wollen, dass solche Löhne überhaupt angeboten werden. Beides ist nahezu unendlich: Der zu ertragende Leidensdruck und die asoziale Gier.
Das sehe ich eben ein wenig anderes und denke wir werden uns da auch kaum auf eine Position einigen können.
Ein Arbeitsangebot zu 5€ die Stunde bleibt erst mal nur ein Angebot.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Schlicht deshalb weil es bereits heute nicht ausreichend Arbeit für alle gibt. Dafür ist die Produktivität in den letzten Jahrzehnten zu sehr gestiegen während der (Binnen-)Konsum systematisch abgewürgt wurde.
Problematisch ist der Zwang wirtschaftlich uninteressante Arbeitsangebote annehmen zu müssen und nicht die Angebote selbst. Ehrenamtliche Tätigkeit wird häufig gar nicht bezahlt und wird trotzdem ausgeführt. Weil die Menschen darin einen anderen Mehrwert für sich und/oder die Gesellschaft sehen.
Natürlich kann das nicht gut gehen. Deshalb sind die beschriebenen Probleme aber nicht weniger existent.
Frauenquoten, die Griechenlandpolitik – das kann auch nicht gut gehen. Die Bildungspläne beschaffen uns später auch eine Menge psychisch kranker Kinder – na und? Wir machen die Augen zu, erhöhen uns mal eben die Diäten und gehen da halt durch…
Ich sage auch eine Amokläufe in der weiteren Zukunft voraus, wenn Männlichkeit immer weiter als DAS BÖSE in der Gesellschaft dargestellt wird. Das interessiert alle nicht.
Die Angst ist ja real. Arbeitslosigkeit ist in unserer Gesellschaft ein Stigma. Dass Unternehmen die Löhne an den Mindestlohn anpassen ist eine logische Konsequenz aus dem Paradigma fordern. Wer arbeitslos ist muss, unabhängig davon ob die Stelle für den Einzelnen wirtschaftlich überhaupt tragbar ist, nehmen was er bekommt. .
Ich hoffe, dass meine subjektive Wahrnehmung auch tatsächlich nur subjektiv ist.
Gibt es eigentlich eine Begründung, warum Langzeitarbeitslose keinen Mindestlohn kriegen. Nichtmal einen verminderten Mindestlohn?
Ich dachte, irgendjemand forderte doch gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Frauen sind doch öfters Langzeitarbeitslos und wenn man denen den Mindestlohn verweigert, dann steigt ja der Gender Pay Gap, in diesem Fall sogar bereinigt.
Bislang habe ich noch Keine gelesen.
Ich vermute als Begründung, dass damit Langzeitarbeitslosen Vorteile im Wettbewerb verschafft werden sollen, da sie wirtschaftliche betrachtet günstiger sind. Außerdem würde damit eine unterstellte Minderleistung kompensiert werden.
Ich dachte, zur Aussortierung von Minderleistern gibt es die besonderen Kündigungsvorschriften in der Probezeit. Streckenweise hab ich echt den Eindruck, die SPD will eigentlich, dass die Linke mehr stimmen kriegt, ich meine, wersolche Steilvorlagen präsentiert, dem ist nicht mehr zu helfen.
Die Linke wird systematisch durch die Medien gemieden. Es gab kürzlich Zeiten, da wurden regelmäßig mehr FDP-Politiker (!) medial beachtet als Aussagen der Linken.
Werden Aussagen kommuniziert, werden sie verfälscht wiedergegeben, um z. B. eine angebliche Eurofeindlichkeit der Linken aufzuzeigen. Dass der Linken eine viel gewichtigere Rolle zusteht, wird ähnlich boykottiert, wie manche Aussagen bezüglich von familiären Gewalterfahrungen unter den Tisch gekehrt werden.
Da macht man lieber eine paar verfälschende, gelenkte Studien, die keine sind und bringt diese Lügen in den Hauptnachrichtensendungen.