Meinungsfreiheit in Deutschland (Norbert Bolz)

Ein Kommentar zur Meinungsfreiheit von

Professor Dr. Norbert Bolz bei Anne Will

Reih hat den Clip teilweise transkribiert und in die Kommentare gestellt:

Es gibt viele Parallelgesellschaften in Deutschland. Beispielsweise auch die Politiker, die meiner Meinung nach auch in einer Parallelgsellschaft leben.
… Wir leben weit entfernt von Meinungsfreiheit und ich halte es für den größten Witz der letzten Diskussion, dass man immer wieder sagt, wer hätte denn mehr Meinungsfreiheit als Sarrazin gehabt. Das ist lächerlich. Zur Meinungsfreiheit gehört fundamental der Respekt vor Andersdenkenden. Und ich sehe nirgendwo auch nur einen Ansatzpunkt eines Respekts vor dem, was Andere, die nicht politisch korrekt denken sagen und veröffentlichen. Und das fehlt unserer Diskussion dringend.
Die Leute draußen merken das und ich kann es ihnen voraussagen, es werden immer mehr. Ich bin fest davon überzeugt, daß das eine Art Geschichtszeichen ist, dieses Buch von Sarrazin. Nicht weil es so hohe Qualität hat, sondern weil es eine Auslöserfunktion hat. Die Leute lassen sich nicht länger für dumm verkaufen und sie lassen sich nicht länger zum Schweigen bringen. … Das Entscheidende ist, dass die Leute nicht mehr bereit sind, sich von der Politischen Klasse und von den besonders arroganten neuen Jakobinern, auch in den Feuilletons, den Mund verbieten zu lassen. Und das ist ein riesengroßer Gewinn für unsere Gesellschaft.

Professor Dr. Norbert Bolz fehlt der Respekt vor Andersdenkenden in Deutschland. Er spricht von neuen Jakobinern, die über Gesetze und Regelungen versuchen, die Menschen zu Verhalten und Meinungen nach ihrer eigenen Ideologie zu erziehen. Diese Jakobiner befinden sich auch gerade in der Presse. Wem sind die sehr einseitigen Berichterstattungen zu gewissen Themen in den letzten Jahren nicht aufgefallen? Eine objektive Diskussion findet in den Medien doch über fast kein Thema mehr statt.

Auch Norbert Bolz ist froh, dass es einen Sarrazin gibt, der uns zeigt, wie weit es mit der Meinungsfreiheit bei uns gekommen. Thilo Sarrazin und Akif Pirinçci zeigen uns doch, dass es „verbotene“ Meinungen gibt, die niedergebrüllt und geächtet werden. Man kann doch zu den Meinungsäußerungen der beiden stehen, wie man will. Es ist und gibt Meinungsfreiheit.

Kürzlich ist mir jemand bei Facebook begegnet, der ein Tool verbreitet hat, dass es einem ermöglicht Freunde zu „entfreunden„, die in Facebook-Gruppen mit AfD-Zusammenhang sind. Was ist das für ein Mist? Die AfD ist eine ganz normale Partei. Wenn jemand etwas Verfassungsfeindliches über die AfD berichten kann: Nur zu. Ich bin ganz Ohr. Es gibt einen Kommentarbereich.

Ich selbst habe kürzlich ein Interview mit Beatrix von Storch für NICHT-Feminist gemacht. Wenn ich ehrlich bin: Es klingt nicht unvernünftig, was die Frau sagt. Es geht um Menschenrechte und Volksentscheide. Was kann demokratischer sein als ein Volksentscheid? Dann aber reißt Beatrix von Storch wieder alles ein, weil sie das Wort Asyl benutzt. Unsere „Willkommenskultur“ verbietet das doch.

Ich soll aber nun „entfreundet“ werden, weil ich Beatrix von Storch „geliket“ habe? Ich habe auch die Grünen in meiner Liste. Aber bestimmt nicht, weil ich die Grünen so toll finde, sondern weil ich wissen will, welche demokratiefeindlichen Dinge diese sexistische Partei so vorhat. Darf ich mich also bald nicht mehr informieren, weil ich sonst aussortiert werde?

Die wahren Verfassungsfeinde sind doch Grüne und Linke. Beide fordern immer wieder zu Gegendemos auf, um unliebsame Meinungen niederzubrüllen. Von der Linken weiß ich, dass es dort sogar organisierte Busreisen zu Gegendemos gibt. Zu Gewalttätigkeiten kommt es zumeist auch nur durch linksextremistische Gegendemonstranten.

Als Feminismuskritiker merke ich auch, dass es extrem schwierig ist, den Feminismus zu kritisieren, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Das geht bis ins Berufsleben hinein. Die Bessermenschen machen auch vor dem Berufsleben von Menschen mit abweichender Meinung keinen Halt. Dort gibt es doch diese Vereinigung von Schwulen, die „homophobe Menschen“ bei ihrem Arbeitgeber denunzieren. Einen Jobverlust gab es schon. Wobei ich mich frage, was eine unüberlegte Äußerung bei Facebook den Arbeitgeber angeht.

Bei Twitter wird z. B. geblockt wie blöde. Die meisten schreiben doch nur noch für ihre eingen „Filterbubble“ und erreichen sowieso nur noch Leute, die sowieso derselben Meinung sind. Allerdings ist blocken auch oftmals das Beste für den eigenen Schutz. Es wird so schnell niedergebrüllt und der Nazivorwurf gebracht, da überlegt man es sich dreimal, ob man immer wieder im Zusammenhang mit einem Nazivorwurf genannt werden will.

Ein gutes Beispiel für einen Niederbrüllenden Bessermenschen ist Jasna Strick, die auf einer Veranstaltung der Piraten vor zwei Jahren, Leute an den Pranger gestellt hat und ihnen Hate Speech unterstellt hat. Beispiele für Hate Speech gab es nicht, aber die Unterstellung stand im Raum. Auch mein Name ist dort gefallen, obwohl ich nur als Teilnehmer einer Diskussion genannt worden bin. Der Zusammenhang mit angeblichen „Hatern“ und angeblichen „Nazis“ wurde aber hergestellt. Feministen wie Jasna Strick arbeiten daran, dass die Meinungsfreiheit zugunsten eine feministischen Einheitsmeinung aufgelöst wird.

Denunzieren und Niederbrüllen – das ist die Meinungsfreiheit in Deutschland momentan.

Die Gefahr ist auch groß, dass ich nach meinen Äußerungen direkt instinktiv in die Nazitonne gekloppt werde, weil ich mich hier derartig geäußert habe und die bösen Wörter Beatrix von Storch und AfD genannt habe.

Man diskutiert nicht mehr, man verurteilt die Leute aufgrund einer von anderen vorgefertigten Meinung und kloppt sie in die Tonne des Verbotenen.

Ich hatte bereits einen Clip und einen Artikel mit Norbert Bolz im Blog. Ich wurde dort kritisiert, weil Norbert Bolz nicht immer die öffentlich vorherrschende Meinung sagt. Manche Dinge mögen auch kritisch zu sehen sein. Dennoch sagt er viele intelligente Dinge, die einem Professor gereichen. Was heutzutage nicht mehr immer der Fall ist. Man denke an eine Antje Lann Hornscheidt oder einen Anatol St. Hier ist es wieder das Problem: Man darf nichts mehr sagen, ohne darauf hingewiesen zu werden, dass eine Person gar nicht geht, weil… Ja, warum eigentlich? Weil sie nicht politisch korrekt daher redet?

  • Wollen wir tatsächlich eine Welt mit links-grüner Massenmeinung und einer Sprache, in der man nichts mehr sagen kann, weil sämtliche Wörter aus politisch-korrekten Gründen verboten sind?
  • Wollen wir tatsächlich eine Welt, in der es ein Fehler ist, sich über den politischen Gegner zu informieren, weil es einem negativ ausgelegt werden könnte?

Ich will eine solche Welt nicht. Ich befürchte aber, ich habe sie bereits.

 

Okay, es ist mal wieder zum Rant geraten. Bei der Meinungsfreiheit werde ich aber…


Artikel zur Meinungsfreiheit:

Tage der Meinungsfreiheit

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4 Gedanken zu „Meinungsfreiheit in Deutschland (Norbert Bolz)

  1. Ich habe mal gefühlte 2/3 von dem Clip noch abgetippt, weil nahezu alles, was er sagt ohne Nachbearbeitung direkt druckreif ist Ich habs jedenfalls noch nicht anders erlebt bei ihm:

    Es gibt viele Parallelgesellschaften in Deutschland. Beispielsweise auch die Politiker, die meiner Meinung nach auch in einer Parallelgsellschaft leben.
    … Wir leben weit entfernt von Meinungsfreiheit und ich halte es für den größten Witz der letzten Diskussion, dass man immer wieder sagt, wer hätte denn mehr Meinungsfreiheit als Sarrazin gehabt. Das ist lächerlich. Zur Meinungsfreiheit gehört fundamental der Respekt vor Andersdenkenden. Und ich sehe nirgendwo auch nur einen Ansatzpunkt eines Respekts vor dem, was Andere, die nicht politisch korrekt denken sagen und veröffentlichen. Und das fehlt unserer Diskussion dringend.
    Die Leute draußen merken das und ich kann es ihnen voraussagen, es werden immer mehr. Ich bin fest davon überzeugt, daß das eine Art Geschichtszeichen ist, dieses Buch von Sarrazin. Nicht weil es so hohe Qualität hat, sondern weil es eine Auslöserfunktion hat. Die Leute lassen sich nicht länger für dumm verkaufen und sie lassen sich nicht länger zum Schweigen bringen. … Das Entscheidende ist, dass die Leute nicht mehr bereit sind, sich von der Politischen Klasse und von den besonders arroganten neuen Jakobinern, auch in den Feuilletons, den Mund verbieten zu lassen. Und das ist ein riesengroßer Gewinn für unsere Gesellschaft.

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