Ein Plädoyer für das Spielen und eine Kritik an der Kritik am Spiel.
Norbert Bolz: „Erfolgreiche Typen sind immer Spielertypen“ – Trends – Erfolg – Wirtschaftswoche
Ihr dürft zwar Fußball spielen, aber wir zählen die Tore nicht. Was für ein Unsinn! Denn genau darum geht es im Spiel: um Sieg oder Niederlage.
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Ich halte es mit Bertolt Brecht: Sport und Spiel nur aus der Perspektive der Pädagogik und Gesundheit zu betrachten ist absurd und lächerlich. Auch ich habe als Jugendlicher „Zeit verplempert“ auf dem Bolzplatz. Na und? Es war das Leben selbst. Im Übrigen: Welche bessere Welt haben wir im Angebot? Wo soll denn die interessantere Wirklichkeit sein, wenn man in langweiligen Vororten und in einem Elternhaus lebt, das in Auflösung begriffen ist? Gerade dann, wenn die wirkliche Welt enttäuschend ist, liegt es auf der Hand, dass man sich in die Spiele flüchtet.
…Das Spiel ist der Ort, an dem es uns möglich ist, ohne Angst gefährlich zu leben?
Ja, das Spiel ist paradoxerweise der Ort, an dem nichts wirklich auf dem Spiel steht. Spielen ist Weltausgrenzung. Und das ist gut so. Die Leute wissen ganz genau, wie sie mit ihren Problemen umgehen müssen – sie spielen Lotto und Monopoly, sie fahren Achterbahn, kraxeln irgendwelche K2s hoch und gehen ins Fußballstadion. Alle spielen ununterbrochen. Meine Botschaft ist daher ganz schlicht: Wenn du gerne spielst, tu es mit gutem Gewissen…
Schade nur, dass Kindern insgesamt der Spaß insgesamt verleidet wird. Entweder muss das Spiel politisch korrekt sein – Kriegsspielzeug ist böse! LEGO ist sexistisch! – oder aber, wie beim Fußballspiel ohne Zählen der Tore – das Konkurrenzverhalten wird herausgenommen. Auch hier wird erneut deutlich, dass männliches Verhalten – Spiel und Konkurrenz – negativ bewertet wird. Daher ist dieser Artikel auch so wichtig.
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