Heute trudelte fogende E-Mail bei mir ein:
Sehr geehrter Herr XXYZZ,
vielen Dank für Ihre Teilnahme am Vorstellungsgespräch in unserer Agentur.
Gerne möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir Sie zu einem Zweitgespräch einladen möchten.
Dieser würde eine Abstimmung für 5 Tage Probezeit enthalten, in der Sie Aufgaben zur Erledigung erhalten.
Bitte beachten Sie, dass die Probetage nicht vergütet werden. Diese dienen dazu, zu schauen, ob Ihre tatsächlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten unseren Erwartungen entsprechen und wir auf einen Level kommen, bei dem Sie in unserer Agentur möglicherweise anfangen könnten.
Nach der Probezeit folgt ein drittes und letztes Gespräch, in dem die Probezeit ausgewertet wird und sofern diese positiv ausfällt, mögliche Konditionen des Angestelltenverhältnisses besprochen werden.
Wir freuen uns aus Ihre Rückmeldung und mögliche Vorschläge einer Kalenderwoche.
Tja, was soll man dazu sagen? Ich dachte eigentlich, die Zeiten der Sklaverei sind vorbei.
Das war jetzt das Unverschämteste, was mir in meiner unendlich langen Zeit als Bewerber so vorgekommen ist.
…und da fragt sich Deutschland, warum niemand aus dem Ausland bei uns arbeiten will…. Ich lach mich tot. …aber wer weiß, falls ich heute nicht einen anderen Vertrag unterschrieben hätte…
3 Gedanken zu „Die Arbeitswelt wird immer
besch…..er.“
Ich hatte das damals bei 3 verschiedenen Unternehmen gemacht und bekam dann von allen dreien das Angebot, dort als Azubi anzufangen.
Je nach Firma reichen 2,3 Tage nicht aus um zu schauen ob man was kann und in das soziale Gefüge rein passt.
Wie ich dich kenne, werde ich dich eh nicht von deiner Einstellung abbringen können, dass unbezahltes Probearbeiten Sklaverei ist. Dennoch ist meine Ansicht, dass wenn man so ein Angebot ablehnt, es möglich ist, dass man sich selber im Weg steht, denn das hätte der nächste potentielle Arbeitgeber sein können, dem man den Arsch zeigt.
Es gibt natürlich auch viele Firmen die der Reihe nach das ganze Jahr über Bewerber 2-4 Wochen am Stück probearbeiten lassen für umsonst, da wissen wir auch dass das nciht legal ist.
Aber eine Woche mal für umsonst was zu tun mit der Aussicht, wenn man zu der Firma passt, nen Job angeboten zu bekommen, ist für mich keine Ausbeutung und auch nicht lachhaft.
Selbst wenn das in einer Branche ist, in der manche Berufsanfänger 40.000 im Jahr bekommen können oder mehr.
Und keine Angst, egal was du darüber denkst, ich würde das jetzt nicht in eine km-lange Diskussion ausarten lassen. Wollte nur mal meine Sicht dazu erwähnen.
Ach Wusel…
Es gibt Menschen, die wollen sich alles gefallen lassen und reden sich das alles auch noch schön.
Anhand der Mail müsstes Du sehen, dass es neben der Tatsache, dass man niemanden 5 Tage für sich umsonst arbeiten lässt, auch noch darum geht, dass diese Firma das offensichtlich professionell macht.
Es ist total asozial, Hoffnungen von Menschen derartig auszunutzen.
Das erste Vorstellungsgespräch in der Firma war so kacke, dass ich sowieso nicht bei denen arbeiten wollte. Die passten sozial überhaupt nicht zu mir.
Mein Gesprächspartner war total arrogant, hat mir nicht richtig zugehört und wusste Details über mein Leben besser als ich. Eigentlich dachte ich, ich würde von denen nichts mehr hören – mir war es zu blöd, denen abzusagen, weil die so kacke waren.
Das Gefühl scheinen wohl einige zu haben, wenn die es nötig haben, mich nach diesem Vorstellungsgespräch zum kostenfreien arbeiten einzuladen.
Btw., liebste Astrid, Zeit ist nicht nur bei Unternehmen Geld, sondern auch bei Arbeitnehmern. Ich gedenke nicht, 5 Tage irgendwo umsonst zu arbeiten und darüber dann meinen Sohn usw. zu vernachlässigen. Ne, wer Arbeitskraft haben will, sollte sie auch bezahlen. 😉
Ich habe denen eine E-Mail geschrieben, dass ich auf dieses großzügige Angebot leider verzichten muss, weil ich anderweitig tätig geworden bin. 😉