wow. Endlich mal wieder etwas, mit dem mir ein Artikel der TAZ voll aus dem Herzen, dem Bauch, dem Hirn spricht. In seiner Kolumne schreibt Ambros Waibel ein paar Wahrheiten, die wahrscheinlich leider wieder nicht die Achtung finden, die sie verdienen.
Mich wundern viele Dinge ja immer wieder. Die Diskussionen über Beschneidungen bei Kindern z. B. oder aber diese idiotischen Diskussionen, ob das deutsche Vorzeigefräulein Drygalla die Olympiade verlassen sollte/musste – wie auch immer – oder nicht.
Beide sind nämlich nicht „Das arme blonde Häschen und ihr süßer Nazifratz„.
Der vorliegende Artikel scheint in der gleichen Verwunderung geschrieben worden zu sein, die auch bei mir vorherrscht. Leider weicht der Verwunderung oft einer Ungeduld und einer Wut über die Ignoranz von Fakten seitens der lieben Mitbevölkerung.
Mal ganz klar ausgedrückt:
Man ist nicht mit einem Menschen zusammen, der ganz grundsätzlich gegensätzliche Grundeinstellungen zum sozialen Leben hat. Das soziale Leben eines Nazis ist von Ausländerfeindlichkeit, überholtem Deutschtum und altertümlichen Wertvorstellungen geprägt. (Über die Verleugnung von KZs, Ausländerfeindlichkeit und menschenverachtende Tendenzen sprechen wir jetzt mal nicht. Gewalttäigkeit ist denen ja auch nicht wirklich fremd usw.)
So ganz können einem diese zum Teil widerwärtigen Einstellungen ja nicht fernsein, wenn man mit einem solchen Menschen Tisch, Bett, – ja, sogar – das Leben teilt.
Je mehr man einer Ruderin eine Beziehung zu einem Nazi zugesteht, umso mehr erhöht man diesen Nazi und seine Sache. Wir reden hier auch nicht von jemandem, der mal auf EINER Nazidemo mitmarschiert ist. Wir reden hier über einen – achtung Jägerslang! 😀 – kapitalen Bock.
Es werden so viele Dinge verniedlicht. Es ist nicht zu fassen. Ein jeder Nachkomme eines Opfer des dritten Reichs muss sich persönlich ins Gesicht gespuckt fühlen, wenn er sieht, wie großzügig Deutschland mittlerweile mit diesem Thema umzugehen gedenkt.
Auch die Presse spielt Beschützer für das arme blonde Häschen, das so schlimm verfolgt wird. Das arme blonde Häschen scheint es aber faustdick braun hinter den Ohren zu haben. SO hat sie im internationalen Sport für Deutschland nichts verloren.
Mir fällt momentan auch kein Staat ein, für den sie an den Start gehen könnte. Über Vorschläge bin ich dankbar. 😀
(Man verzeihe mir die ungenaue Nutzung der Terminologie des „Nazis“. Ich zehre sehr aus der vorherrschenden Umgangssprache. ICH bin ja schließlich die Stimme des…. – äh nein! Ja, leider nicht! 😀 😀 😀 )
Edit:
Es wird immer schlimmer. Gerade habe ich im Artikel „Drygalla könnte bald Soldatin sein“ von Spiegel Online gelesen, dass die gute Dame bald evtl. in die Sportförderung kann und Soldatin werden darf.
Was soll man dazu sagen? Der Verfassungsschutz ist ja schon naziverseucht, warum dann nicht auch noch der Sport? Bei der Bundeswehr bin ich mir ja nicht sicher, ob es da nicht sowieso schon so weit ist.
Ich fasse es nicht.
Ich weiß ja nicht, wie es bei anderen Menschen so ist. Aber ich dulde keine rechten Tendenzen in meinem „Einzugsbereich“. Schon gar nicht als Partner(in).
2 Gedanken zu „Das arme blonde Häschen und ihr süßer Nazifratz“
„Wir reden hier auch nicht von jemandem, der mal auf EINER Nazidemo mitmarschiert ist.“
Ja und da muss man wirklich unterscheiden – ein ehemaliger Klassenkamerad ist aus der Naziszene ausgetreten – wegen seiner Freundin, die Wirkung kann also auch umgekehrt stattfinden.
Zudem, denke ich, sollte man selbst einen“kapitalen Bock“ nicht auf ewig verurteilen und zur Unperson erklären, selbst solche Leute können sich ändern.
Wenn ich ehrlich bin, war ich als pubertierender auch einmal kurz auf falschen Pfaden und weiß, dass man auch einmal zeitlich auf dem falschen Weg sein kann. Allerdings ist es etwas anderes, wenn jemand Deutschland im Ausland präsentiert. Die Dame ist anscheinend auch jetzt bei der Bundeswehr untergekommen und wird dort komplett staatlich gefördert.
Ich finde, da erübrigt sich jeder Kommentar.