Ich bin ja nicht nur GESCHLECHTERBEWEGT – was für ein Ausdruck (!). Ich bin auch seit meinem 11. Lebensjahr Metaller – Heavy-Metal-Fan.
Daher lese ich nicht nur Feministen- und Gendermüll, sondern auch Nachrichten aus dem Bereich der Musik. Leider muss ich feststellen, dass sich dieser Geschlechterkram extrem in mich hineingefressen hat. Ich kann so gut wie keine normalen Nachrichten mehr lesen, ohne nicht an irgend einen Geschlechtermüll der Gender- und Feminismusterroristen zu denken. Ich setze mittlerweile alles in einen „Geschlechterkontext„.
Feministische Betrachtungsweisen scheinen ansteckend zu sein. Mit Betrachtungsweisen meine ich jetzt lediglich die Betrachtung von Sachverhalten unter dem Geschlechteraspekt, was zumeist völlig irrsinnig ist, weil das Geschlecht an so vielen Stellen egal ist, an denen der Feminismus aber ein Problem daraus macht.
Im Heavy Metal zumindest scheint das Geschlecht keine Rolle zu spielen, auch wenn diese Musikrichtung als eine Machokultur verschrien ist. Dies ist wohl so, weil im Heavy Metal Geschlechterrollen nicht ständig hinterfragt werden. Sie werden ganz einfach naiv gelebt. Die Gesamtgesellschaft könnte sich ein paar Scheiben der Subkultur Heavy Metal abschneiden, wenn es um diese Themen geht. Dieser Geschlechterwahn ist einfach kein Thema im Heavy Metal. Feminismus macht Dinge zum Thema, die einfach kein Thema sind.
Wie dem auch sei, die gute Doro Pesch sagt in einem aktuellen Interview, dass ihr Geschlecht niemals eine Rolle im „Metalbusiness“ gespielt habe:
„I love music and I loved the fans right from the start,“ she responded. „I had a great connection to the art and to the fans. To me, in metal, it doesn’t matter if you’re a woman or man; music isn’t about that. So I never felt like I got negative feedback or feelings. I was just Doro! Everyone was so supportive, especially my other musicians or bands on tours, whether it was the legendary JUDAS PRIEST or the greatly loved and missed Ronnie James Dio and W.A.S.P. — we just had so many excellent tours and everyone was so nice and respectful.“
Sie sagt hier, dass sie Musik liebt – gute Voraussetzung für ihren Job 😉 – und dass sie niemals empfunden hätte, dass das Geschlecht im Heavy Metal eine Rolle gespielt hätte.
Ich selbst mochte Doro nie, weil ich weiblichen Gesang im Heavy Metal nicht so prickelnd finde, aber sie ist halt „eine Große“ und hat auch tatsächlich eine Menge Fans. Daher sind ihre Aussagen von Relevanz. (Es gibt aber natürlich ein paar Bands mit weiblichem Gesang, den ich zu schätzen weiß. Zumeist sind es Stimmen aus dem Bereich Symphonic Black/Death Metal.)
Ich persönlich fand die Heavy Metal Szene immer sehr angenehm. Die Sprache der Fans untereinander ist authentisch, echt, streckenweise naiv – aber immer ehrlich.
5 Gedanken zu „Doro Pesch eine Frau im Heavy Metal – undiskriminiert“
Gleiches gilt für die grandiose Angela Gossow von Arch Enemy – leider jetzt ersetzt (auch nicht schlechter aber anders).
Hier auch gleich wieder die leidige Diskriminierungsdebatte:
https://www.youtube.com/watch?v=jlo_-wjqEhg
Und da ich ja selbst als Musiker unterwegs bin: Frauen haben am Anfang auf jeden Fall einen Tittenbonus. Bevor jetzt jeder loskreischt – leider erweist sich das recht schnell als Handicap, weil dieser Anfangsbonus nur begrenzt weiterhilft und der knochenharte Alltag in dem Geschäft doppelt hat wird. Und ch kann die Frauen, die dann nur noch auf die Rolle der Dekoration, die ihnen am Anfang zum Vorteil gereichte, als Hindernis empfunden wird.
Die eigentliche Machokultur (im negativen Sinne) ist nicht die Musikercommunity sondern die Kultur der Musikverlage, nicht zuletzt weil die Macht die diese in der vermarktung über die Musiker haben monströs ist.
Danke, für die Einsichten „von innen“.
Ich finde einen „Tittenbonus“ nicht tragisch. Der Blick auf „Titten“ ist – zumindest bei mir – genetisch fest eingepflanzt. An manchen Stellen soll er sogar die Fortpflanzung unserer Rasse gewährleisten. 😉
Ich hatte das Thema vor einiger Zeit ja auch mal im Rahmen der Quoten-Diskussion behandelt: https://maennerstreik.wordpress.com/2014/07/19/frauen-und-heavy-metal/
Der Tittenbonus mag in der Tat am Anfang helfen, aber Metler sind nunmal primär auf die Musik aus. Da kann eine Frau auf der Bühne nicht so lange talentfrei herumspringen wie im Ehebett 😀 Henriette Bordvik war bei Sirenia IMHO optisch wie musikalisch seinerzeit eine ziemlich geile Besetzung 😀 Generell gehen mir Bands mit ausschließlichem Frauengesang nach einiger Zeit am Stück auf die Nerven, dann lieber mit Wechsel von männlicher und weiblicher Stimme. Total sexistisch, dass ich denke, dass auch hier männlich und weiblich zusammengehört und ich Transen und andere „Minderheiten“ einfach ausblende, weil sie in der Srene keinerlei Relevanz haben, oder? Voll binär und binär ist ja soooo pöööhse 😀
Ich wollte auf diese Diskussion gar nicht hinaus, ob und wie man Frauengesang im Metal mag oder nicht.
Es ging mir ausschließlich darum zu zeigen, dass es durchaus Frauen gibt, die sich in einer fast ausschließlich männergeprägten Szene nicht diskriminiert fühlen.
Viele Diskriminierungen werden – feministischer Ausdruck! – von Feministen konstruiert. Man darf „konstuiert“ auch durch ersponnen oder zurecht fantasiert ersetzen.