Heute wird wieder schwer daran gearbeitet, das Bild der alleinig gequälten Frau zu zementieren.
In den Artikeln
EU-Studie: Jede dritte Frau in Europa ist Opfer von Gewalt bei SPON
und
EU-weite Studie: Jede dritte Frau Opfer von Gewalt von der Tagesschau
geht es wieder einmal darum, dass man eine Studie gemacht hat, die ermitteln sollte, wie häufig Frauen Opfer von Gewalt sind. Natürlich werden Frauen viel zu häufig Opfer von Gewalt. Da muss man natürlich etwas gegen tun. Ist es aber nicht so, dass Männer viel häufiger Opfer von Gewalt werden? Die meisten Gewalttaten richten sich gegen Männer. Es werden viel mehr Männer ermordet als Frauen. Männer sind viel häufiger Opfer von Vergewaltigungen als Frauen. Das ist Fakt, auch wenn die Öffentlichkeit dies nicht sehen will.
Es ist auffällig, dass solche Studien fast ausschließlich in Bezug auf Frauen stattfinden. Vielleicht werden sie aber auch nur durch die Medien massiver verbreitet, um das Bild der Frau als „Opfer der männlichen Gesellschaft“, die es zu überwinden gilt (SPD), zu festigen. Es werden Bilder erzeugt, die mich fassungslos machen. Männer werden häufiger Opfer von Gewalt – über Frauen als Opfer werden aber Studien angefertigt.
Man verstehe mich nicht falsch: Es ist ja richtig, dass man solche Studien anfertigt. Was aber nicht richtig ist, ist die Darstellung der Frau als alleiniges Opfer in der Gesellschaft – und dann noch als Opfer des Mannes. Ich selbst habe es ja mehrfach genau anders herum erlebt. Ich bin mehrfaches Opfer häuslicher Gewalt durch Frauen. Frauen machen sich zudem noch viel häufiger der „passiven Gewalt“ schuldig. Indem sie direkt und indirekt zu Gewalt aufrufen oder aber sie dulden.
Eine Ex von mir hat mich z. B. in unserem Bekanntenkreis als Gewalttäter dargestellt, dass einige mir tatsächlich „ans Leder“ wollten. Dabei war es genau umgekehrt. Ich war das eigentliche Opfer der Gewalt. Zur Belohnung durfte ich anschließend noch um meine Gesundheit fürchten, weil einige selbstgerechte Frauenschützer meine Ex rächen wollten. Wofür auch immer. Es fallen nach wie vor zu viele auf das Bild der geprügelten Frau herein. Es gibt in unserer Gesellschaft doch nichts schlimmeres, als wenn man Frauen oder Kinder schlägt und vergewaltigt. Dass die eigentliche Gewalt gegenüber Männern stattfindet wird komplett ausgeblendet.
Warum wohl war es bis vor kurzem noch „Tradition“ weibliche Todesopfer explizit zu nennen? Klar, weil die spezielle Nennunng von männlichen Todesopfern aufgrund der hohen Zahl absurd erscheinen würde. Es sterben grundsätzlich mehr Männer als Frauen in Konflikten. Kriegen, Verbrechen und Folter – hier finden sich zumeist männliche Opfer. Ich persönlich kenne auch keinen Mann, der noch nie in irgendeiner Form Gewalt erlebt hätte. In meiner Empfindung sind wir hier bei Ergebnissen von nahezu 100 {6c79e98453dbf2f5858ae679dab39f6c5ae7a5960e099204cbf24652808b0c3c}.
Warum aber macht man die Frau als das – gefühlt – einzige Opfer von Gewalt?
Gewalt ist bei beiden Geschlechtern zu verurteilen. Es ist allerdings auch schon lange Zeit für mehr Gerechtigkeit in der Wahrnehmung. Männer sind häufiger Opfer von Gewalt, getan wird lediglich etwas für Frauen. Jungs haben Startschwierigkeiten in der Schule, gefördert werden fast ausschließlich Mädchen.
…und jetzt erzähl mir noch bitte jemand etwas darüber, dass wir in einem Patriarchat leben.
Nochmal ganz langsam zum mitschreiben: Der „gemeine“ Männerrechtler verabscheut Gewalt gegen beide Geschlechter. Der „gemeine“ Männerrechtler möchte aber Gerechtigkeit in der Wahrnehmung von Gewaltopfern. Gewaltopfer sind zum größten Teil Männer. Hingewiesen wird fast ausschließlich auf Frauen als Opfer von Gewalt. Hier muss endlich eine Gleichberechtigung Einzug halten.
Im Spiegel-Artikel gibt es folgenden Absatz:
„Sind Sie schon einmal gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden? Wird ihr Partner wütend, wenn Sie mit einem anderen Mann sprechen? Wurden schon mal intime Fotos oder Videos von Ihnen im Internet oder per Handy weiterverbreitet?“
Diese Dinge sind mir als Mann alle passiert. Der Artikel erweckt den Anschein, als würde dies nur Frauen passieren. Eben jene Ex hat mich durch psychische Gewalt zum Sex gezwungen. Durch die gleiche psychische Gewalt entstanden Bilder von mir, mit denen ich später erpresst werden sollte. Während dieser Beziehung durfte ich weder mit Freunden telefonieren noch anderweitig mit ihnen Kontakt halten. Von Kontakten zu Frauen brauchen wir gar nicht reden. Diese Dame hat also das ganze Programm an mir durchexerziert und hat mich dann noch als Täter dargestellt. Das konnte sie, weil der Blick der Gesellschaft eben der ist, dass die Frau das Opfer und der Mann der Täter ist.
Aufgrund meiner Erlebnisse habe ich vielleicht einen extrem anderen Blick auf die Realität. Ein jeder, der ein wenig wachen Verstandes ist, kann selbst abschätzen, dass der größte Teil der Gewalt in dieser Welt eben nicht gegen Frauen sondern gegen Männer stattfindet.
„Die Autoren der Studie schätzen, dass mindestens 83 Millionen Frauen in der EU seit ihrem 15. Geburtstag schon einmal sexuell belästigt worden sind.“
Diese Aussage im Artikel von Spiegel Online ist eigentlich keine wirkliche Aussage. „Sexuell belästigt“ steht hier erstmal als Begriff, der nirgends defniert wurde. Ich wurde auch mehrfach von Frauen „sexuell belästigt“. Sogar ganz massiv, wenn man Definitionen von Feministinnen folgt, was eine sexuelle Belästigung ist. So richtig massiv wurde ich z. B. im sozialen Netzwerk Diaspora belästigt. Dort suchte eine Frau Kontakt zu mir, um mir recht schnell zu erzählen, dass sie sich gerne in Swingerclubs aufhalten würde und dass ich nackt bestimmt „total geil“ aussehen würde, ich solle doch „mal Bilder rüberschicken„. Ich habe dies alles lange ignoriert, bis ich den Kontakt dann komplett abgebrochen habe. Tja, dann ging es los. Sie meldete sich unter wechselnden Accounts bei Diaspora an, um mich mit übler Nachrede zu bedenken oder mich einfach nur so in meinen Beiträgen zu „trollen„. Das alles war nicht nur sexuelle Belästigung, es war auch psychische Gewalt.
Wo ist aber nun von solchen Dingen die Rede? Meine Erfahrungen beziehen sich ja nicht nur auf Diaspora. Solche Erfahrungen habe ich auch auf anderen Portalen gesammelt. Was ich aber an der Aussage im Spiegel-Artikel kritisiere: Der Begriff der „sexuellen Belästigung“ ist hier mehr als schwammig.
„Die Aussagen zeichnen ein Bild des weit verbreiteten Missbrauchs, der das Leben vieler Frauen markiert„, schreibt FRA-Direktor Morten Kjaerum im Vorwort der Studie: „Frauen sind nicht sicher auf den Straßen, am Arbeitsplatz und schlussendlich auch nicht zu Hause.„
Männer leben als Hauptopfer von Mord, Raub, Totschlag usw. aber natürlich viel sicherer. Der Mann ist nur doof, dass er sich aus seinem „sicheren Leben“ um mehr als 5 Jahre vor der durchschnittlichen Frau aufgrund seiner Lebenserwartung verabschiedet. Überall wird verkrampft gleichgestellt. Wenn es aber darum geht, die Frau als Opfer darzustellen, ist von Gleichstellung nie die Rede. Oder hat irgendjemand mal den Begriff Gleichstellung im Zusammenhang mit Opfern von Gewalt gelesen? Hier wird immer artig zwischen Frau und – äh… wem nnochmal? – unterschieden. Ich wollte sagen: Hier wird fast ausschließlich von der Frau als Opfer von Gewalt gesprochen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer Studie Ergebnisse zu diesem Thema zusammengetragen, schon damals lautete das Fazit: „Gewalt gegen Frauen ist ein globales Gesundheitsproblem von epidemischem Ausmaß„, so WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.
Studien zur Gewalt gegen Frauen gibt es scheinbar jährlich. Gibt es solche Studien auch wegen männlichen Opfern von Gewalt? Wenn es sie gibt, werden sie verleugnet.
Die höchsten Gewaltraten gibt es in Dänemark (52 Prozent), Finnland (47 Prozent) und Schweden (46 Prozent). Deutschland liegt laut Studie leicht über dem EU-Schnitt (35 Prozent), was die Erfahrung der Frauen mit sexueller und/oder physischer Gewalt angeht.
Wenn ich jetzt dem Feminismus gegenüber sehr kritisch wäre, würde ich einen Zusammenhang von Gewaltempfindung bzw. Gewaltdefinition und Feminismus vermuten. In den skandinavischen Ländern ist man mit Gleichsstellung & Co. „ganz weit vorne„. Ich sage es jetzt mal frei heraus: Feminismus sorgt dafür, dass Gewalt, gläserne Decken und gender pay gaps dort gefunden, wo es diese Dinge lange nicht in dem Ausmaß gibt, wie überall dargestellt. Weiter sage ich, dass der Feminismus dafür sorgt, dass der Mann „entmenschlicht“ wird und auf ihn als Gewaltopfer gar nicht mehr gesehen wird. Was wohl Herr Trittin darüber denkt, wenn er nicht gerade über das „begabtere Geschlecht“ philosophiert…
Doch was bedeuten psychische und physische Misshandlungen für die Frauen? Auch auf diese Frage geben die Wissenschaftler Antworten: Depressionen, Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Beziehungsschwierigkeiten, Verlust des Selbstvertrauens – die Liste der Folgen von Gewalt ist lang und deprimierend. Trotzdem gehen laut Studie nur wenige Frauen zur Polizei.
Wenn ich ehrlich bin: Ich kenne kaum Männer, die sich nach dem Erleben von häuslicher Gewalt durch Frauen überhaupt trauen zur Polizei zu gehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich
- als Täter und nicht als Opfer dargestellt und gesehen wurde
- ausgelacht wurde
- eine Anzeige erst erstatten konnte, als ich mit stark blutender Platzwunder über dem Auge auf der Wache erschienen bin. Vorher hat man meine Anzeige gar nicht erst aufnehmen wollen.
- vor Gericht als es um das Aufenthaltsbestimmungsrecht für meinen Sohn ging, bezüglich der erlittenen Gewalt durch den Richter zum Schweigen gebracht worden bin
- ein Umgangsverbot mit den Kindern erhalten habe, obwohl ich das Opfer war.
Als Mann ist man ganz schnell Opfer von Gewalt auf vielen Ebenen. Diese Dinge werden erfolgreich ausgeblendet. Dass die Medien darüber nicht berichten ist klar. Viele nennen es Staatsfeminismus.
Das Hilfetelefon richtet sich natürlich auch ausschließlich an Frauen. Ich hätte damals richtig gut Hilfe gebrauchen können, weil man als Mann völlig hilflos da steht. Man darf sich nicht wehren, weil man dann direkt zum Täter wird. Es glaubt einem niemand. Man wird verlacht und von öffentlicher Seite sogar bestraft. Hauptsache aber Hilfetelefone und Frauenhäuser gibt es tatsächlich nur für Frauen.
Ich wurde als Gewaltopfer sogar der Wohnung verwiesen. Als „Männerhaus“ wurde mir eine Notschlafstelle für Obdachlose verkauft. Das nenne ich gelebte Gleichstellung.
…dabei wollte ich doch erstmal eine Zeit lang die Klappe halten… 😉
Zum Thema vergewaltigte Männer:
More men are raped in the US than women, figures on prison assaults reveal
Massenvergewaltigungen, Versklavung, Gendercide
(Habe ich nur kurz recherchiert, wer mehr hat: Her damit!)Ich habe den Artikel ja sehr emotional geschrieben. Ein sehr reflektierender Artikel findet sich hier:
Von Monstern und Papageien – Die EU-Studie zur Gewalt gegen Frauen
Ein Video zum Thema (sexuelle) Gewalt gegen Männer in Kriegsgebieten (hier Afghanistan):
12 Gedanken zu „Tag der Opfer-Abo-Zementierung“
Vielleicht haben Sie das Thema in Ihrem Blog schon einmal abgehandelt, doch ist dies mein erster Besuch auf Ihren Seiten, weshalb ich zugegebenermaßen erstaunt war, als ich über folgende Aussage stolperte:
Mich würde nun interessieren, auf welche Untersuchungen Sie sich beziehen. Ich kann mir das nur schwer vorstellen und wäre hocherfreut, wenn Sie mir zur Nachlese einen Link oder eine Studie empfehlen könnten.
Mit Dank und Gruß
phom
Man neigt dazu, Vergewaltigungen nur im „gesicherten Raum“ zu registrieren. Ich spreche von der Gesamtheit der Vergewaltigungen. Also Vergewaltigungen in Kriegsgebieten, im Gefängnis, im Zuge von Folter usw.
Vergewaltigungen finden nicht nur in Wohnungen und Parks statt. Sie finden auch in Gefängniszellen, „Folterkammern“ und Kriegsschauplätzen statt. Ich hatte kürzlich einen Link dazu. Ich versuche, ihn nachzureichen. Alleine meine Ordnung spielt mir oft Streiche.
Wenn man aber o. g. Dinge berücksichtigt, dürfte es klarer werden, warum ich diese Aussage so getroffen habe. Und nochmal für alle: Vergewaltigungen sind in jedem Fall schlimm und sollten in jedem Fall bekämpft werden.
Habe den Artikel jetzt (recht schnell) erweitert. Wenn ich die Zeit finde, suche ich mehr Links heraus.
Ich danke Ihnen für die wertvollen Links. Die Vergewaltigungen in Gefängnissen habe ich tatsächlich weit unterschätzt.
Das habe ich ja auch, bis ich langsam in die Materie eingedrungen bin.
Gibt es auch Untersuchungen über die Ursachen der Gewalt? Es kann ja theoretisch sein, dass frau eine Schlägerei anzettelt und aufgrund einer patriarchalischen gläsernen Decke diese verliert. Oder dass sie zumindest den Gewalttäter provoziert. Nicht jede Frau neigt zur Deeskalation.
Ich habe schon Frauen erlebt, dass wenn sie sich als Mann so aufführen, sehr leicht Schläge riskieren würden. Und im Rahmen der vielgeforderten Gleichbehandlung könnte es auch passieren, dass dies passiert.
Das kann hinkommen. Die Frau gilt als schützenswertes Wesen. Das wird ja durch ständige Berichterstattungen, dass die Frau ja ständiges Gewaltopfer ist, ständig in die Köpfer aller eingehämmert.
Durch diesen Opferstatus haben sie dann natürlich auch mehr Freiheiten in vielen Beziehungen.
Es ist ja auch schon erstaunlich, wie die Bestrafungen vor Gericht unterschiedlich ausfallen, je nachdem welches Geschlecht beteiligt ist.
Der Unterschied zieht sich ja durch viele Instanzen…