Ich habe mein weniger erfolgreiches Freelancerdasein ja nun aufgegeben und bin eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung eingegangen. Ich habe das Glück, bei einer NGO zu arbeiten, die im Einklang mit meinen moralisch-ethischen Vorstellungen ist. Die Bezahlung aber… …gut, diesem Problem widme ich mich später.
Durch den Austausch meiner „stressigen“ Tätigkeit gegen eine Tätigkeit in Vollzeit habe ich jetzt leider weniger Zeit hier mehr oder weniger wirre Gedanken in die Tastatur zu hacken. Mal sehen, ob und wie ich das organisiert bekomme. Wie dem auch sei… …es ist zumindest spannend…
…allein der Weg zur Arbeit und von der Arbeit wieder nach Hause ist spannend. Da gehe ich nämlich auf oder über den Strich. Meine Arbeitsstelle liegt nämlich direkt an einem Berliner Straßenstrich. Irgendwie tun sich da ganz neue Perspektiven auf das Leben auf: Schon morgens um 08:00 Uhr ziehen dort einige Damen ihre Runden und bieten ihre Dienstleistung an. Ich muss mal beobachten, ob sich die Dienstleistenden abends und morgens von der Optik her unterscheiden. Damit meine ich jetzt den offensichtlichen sozialen Zustand, die Attraktivität in Bezug auf den Massengeschmack bzw. einen Nischengeschmack. Ich finde es einfach interessant.
Was ich zumindest ganz deutlich sagen kann: Am frühen Abend sind die Damen weitaus aggressiver in ihrer „Werbebotschaft“ als morgens. Gerade eben konnte ich nicht wirklich unbehelligt meinen Weg zur Bushaltestelle gehen. Es wurde recht intensiv an mir herumgezerrt, ob ich denn nicht Lust hätte usw. Da meine Hormonhochzeit vorbei ist und ich durch meine Beschneidung auch eher zurückhaltend bin, was meine Orgasmusfähigkeit anbelangt, spricht mich die Werbung der Damen auch nicht wirklich an. Ich kann mich also etwas weniger hormonunverseucht auf meine Wahrnehmung konzentrieren.
So richtig attrakiv sind die Damen dort auch alle nicht. Klamottentechnisch fühlt man sich auch irgendwie in die 80er Jahre zurückversetzt. Auf dem Berliner Straßenstrich – zumindest auf diesem – ist derzeitig neben dem Standardoutfit Neon angesagt. Es scheint kein reiner Drogenstrich zu sein. In die Kategorie „Drogen“ konnte ich bisher nur zwei bis drei Frauen dort – so rein nach Klischee – einordnen. Die sozialen Gründe für diesen Strich scheinen nicht einfach nur auf Drogen zurückzuführen zu sein.
Ich werde mir wohl demnächst darüber Gedanken machen, warum es solche Dinge in Deutschland gibt. Die Damen scheinen ja aus sozialen Gründen dort ihrem Gewerbe nachzugehen. Es ist etwas anderes, ob eine Frau im Puff oder einer Wohnung anschafft oder auf dem Straßenstrich. Einer Gesellschaft, in der ein solcher Straßenstrich existiert, kann es eben nicht gut wie nie gehen. Vielleicht sollte man mal einige Politiker auf meinen Arbeitsweg schicken. Wenn Menschen auf diese Art und Weise – Straßenstrich bei Wind und Wetter mit billigster Kundschaft usw. – ihr Geld verdienen müssen, da krankt etwas in der Gesellschaft. Dann werden an gewissen Stellen Punkte erreicht, die so nicht sein dürfen.
Wenn eine Frau meint, ihr Geld durch Prostituion verdienen zu wollen, ist das ihr gutes Recht. Ich glaube aber, dass auf dem Straßenstrich nicht von „Wollen“ die Rede sein kann. Was muss mit einer Frau geschehen sein, die an vorbeigehenden Männern zerrt, um sich ein paar Euro durch Sex als Dienstleistung zu verdienen?
Entschuldigt, dass ich jetzt so lange über den Straßenstrich erzählt habe. Aber Sex ist ja irgendwie doch immer ein faszinierendes Thema. Denn natürlich sehe ich auch die sexuelle Komponente und nicht nur die soziale. Zu sehr werden einem auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause gewisse Körperteile entgegengestreckt.
Was war noch? Ach so: „Ein Feminismus“. Der Mensch, der mich einarbeitet, hat eine Sicht auf den Feminismus, wie ich ihn auch einst hatte. Bevor ich mir der ganzen Diskriminierung als Mann so bewusst geworden bin.
Es war in der Mittagspause. Ich weiß nicht, wie wir auf das Thema gekommen sind. Er sagte, es sei Feminist. Mir ist natürlich erstmal fast das Essen aus dem Gesicht gefallen. Da er aber ein sehr sympathischer, netter Mensch ist, habe ich dann erst einmal ganz vorsichtig erwähnt, dass ich eher „auf Männerrechte“ sei, um ihn dann über sein Bild des Feminismus zu befragen.
Sein Bild ist das Folgende:
Frauen werden nach wie vor unterdrückt und er ist der Ansicht, dass kein Mensch dieser Welt aufgrund seines Geschlechts benachteiligt sein solle. Er wirbelte auch fleißig die Begriffe „Glechberechtigung“ und „Gleichstellung“ durcheinander, was die Unterhaltung aufgrund der unterschiedlichen Verwendung dieser Ausdrücke etwas schwierig gestaltete.
Ich klärte ihn dann über einige Dinge auf und versuchte seinen Blick auf gewisse Dinge zu lenken; ich erwähnte die Lebenserwartung von Männern, die Krebsfürsorge für Männer, Jungs als Bildungsverlierer und leider einiges mehr. Leider denn: Vielleicht war es zuviel. Weniger ist manchmal mehr. Was an diesem jungen Mann aber auffällig ist:
Seine Ansicht über den Feminismus ist den Medien geschuldet. Er glaubt halt einfach das vermittelte Bild der Frau als unterdrücktes Opfer. Er glaubt der Darstellung, dass „Gleichberechtigung“ und „Gleichstellung“ dasselbe sei. Ihm ist gar kein Vorwurf zu machen. Solange man selbst nicht wirklich mit der Diskriminierung des Mannes in Kontakt gekommen ist, glaube ich durchaus, dass man dem vermittelten Bild der Medien glauben schenkt.
Ich habe ihm allerdings gesagt, er solle sich doch nur mal in dem Unternehmen umsehen, in dem er arbeitet. Wie sehr Frauen unterdrückt werden. (Die Frauenquote ist dort extrem hoch. Dazu aber gleich mehr.) Ich hoffe, dass ich ihm ein wenig die Augen öffnen kann, bevor er die Firma bald verlässt, dass er die Welt mit ein wenig objektiveren Augen sehen kann.
Männerquote. Ja, das war heute mittag lustig. Zu mittag essen dort alle Angestellten gemeinsam. Also die ganzen Frauen und die paar Männer, die es in dem Unternehmen gibt. Zufällig saß heute einer der Männer direkt in meiner Nähe und erwähnte, dass er sich bei Einstellung von neuen Leuten bemüht, Männer einzustellen. Ich homophober Vollpfosten habe natürlich direkt gedacht: „Der ist bestimmt schwul… Bla bla bla…“ Zum Glück denke ich nur vorurteilsbehaftet und überprüfe meine Vorurteile dann aber auch. Also habe ich nachgefragt, warum er denn darauf achten würde, eher Männer einzustellen. Seine Antwort war ganz einfach:
„Guck Dich doch mal um. Wie viele Männer sieht Du hier?“
„Also praktisch so als ‚Männerquote‘?“
„Ja, klar!“
Es fangen also Männer schon an, richtig praktisch etwas gegen den Frauenwahn zu tun.
7 Gedanken zu „Eine Arbeit, ein Straßenstrich, ein Feminismus und eine Männerquote“
Pass nur auf, dass es eher subtil bleibt. Wenn nämlich irgendwelche Feministinnen aktives „Erwecken“ mitbekommen, fangen die gerne schonmal an zu mobben…
Bin gerade zu verpeilt.
Falls Du meinst, ich wollte aktiv sozial gegen Straßenstriche vorgehen, täuscht Du Dich. Da müsste man zuviele Schrauben drehen und Männer gehen hier klar vor.
Man vergisst nämlich oft: Das Leid dieser Frauen existiert als anderes Leid von Männern. Männer haben aber nicht die Möglichkeit in diesem Umfang Geld zu verdienen wie Frauen. Deren Probleme zeigen sich auf andere Art und Weise. Bekämpft man das Leid gewisser Männer, ist damit auch den Frauen geholfen.
Ich glaube, er meint das Aufpassen eher wegen deine Arbeitsstelle.
Ach so. Soweit denke ich fast nie…
Dann hätte ich zumindest etwas zu berichten. 😉
Ich meinte in der Tat, dass Du im Job aufpassen sollst, dass nicht irgendwelche Feministinnen auf Dich aufmerksam werden und Dich dann als „Breivik von Berlin“ oder anderen Quatsch verleumden. Du weißt ja, im sinnlosen Geschwätz einschließlich Tratsch und Mobbing haben Frauen einen erheblichen Heimvorteil.
Ja, wie schon gesagt – ich bin oft einfach zu naiv und glaube ans Gute im Menschen. Ich halte mich mit einigen Dingen sowieso zurück, weil man als jemand, der sich für Männerrechte einsetzt, oft direkt auf die rechte Müllhalde gekippt wird.
Mobbing und Heimvorteil – da sagst Du was. Mein Sohn wächst ja auch so auf, dass Mobbing & Co. in Ordnung sind, das Verhalten von Jungs aber völlig falsch. Mobbing wird durch die fortschreitende feminismusverseuchte Erziehung – auch die Sozialisierung im Kindergarten und der Schulen – immer tiefer verankert.