Update: Keine Interviewempfehlung – Markus Theunert

Ich hatte hier zunächst eine Interviewempfehlung stehen. Diese Empfehlung muss ich zurückziehen.

Beim Interviewten handelt es sich tatsächlich eher um einen feminismusnahen uns maskulismusfeindlichen Vertreter.
Ich hätte dies vor dem Inverview erkennen KÖNNEN, aber nicht müssen. Ich habe mich für das „Nicht-Müssen“ entschieden. 😉 Nun liegt mir aber ein PDF vor, das völlig inakzeptabel für mich in seinen Grundäußerungen ist. In diesem heißt es u. a.

Zugleich reserviere ich den Begriff Männerpolitik(en) für jene dialogorientierte Programmatik, welche die Gleichwertigkeit der Geschlechter als Prämisse, die Gleichberechtigung als Bedingung, die Chancengleichheit als Vision, den Geschlechterdialog auf Augenhöhe als Fundament und die Geschlechterpolitik als Methode anzuerkennen bereit ist. Dieser begriffliche Ausschluss maskulistischer und antifeministischer Strömungen dürfte diese selbst insofern wenig stören als dass sie Geschlechterpolitik per se ablehnen und in der Folge auch eine distanzierte bis ablehnende Haltung gegenüber Männerpolitik einnehmen.

Das heißt ja nichts anderes, als dass erneut wieder Männer ausgeschlossen werden, die sich tatsächlich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. Das Märchen vom nicht dialgogbereiten Maskulisten wird zwar anhand zwei Stellen in Internet belegt, was aber tatsächlich nicht für eine begründete Aussage stehen kann. Im Internet finde ich auch Aussagen dazu, dass die Welt vielleicht doch eine Scheibe ist, ohne dass jemand mit Verstand sich fragen würde, ob die Welt tatsächlich eine Scheibe ist.

Diese Aussage über den Ausschluss des Maskulismus bedeutet nichts anderes als dass nur linientreue feministische Männer in eine Politik eingebunden werden sollen, die sich dann feministisch um Männerrechte bemühen dürfen. Dass damit die Belange von Männern rein aus feministischer Sicht – also eher als überflüssig – gesehen werden, ist eine logische Konsequenz.

In diesem Schriftstück, das mir vorliegt, wird auch davon gesprochen,  dass sich Männerrechte an vielen Stellen „legitimieren“ muss:

  1. Männerpolitik muss ihre Existenz legitimieren
  2. Männerpolitik muss ihre Perspektive legitimieren.
  3. Männerpolitik muss eine paradoxe Zielsetzung legitimieren.
  4. Männerpolitik muss ihr Handeln legitimieren
  5. Männerpolitik muss ihre Autonomie in der Interdependenz legitimieren.
  6. Männerpolitik muss ihren Gegenstand legitimieren.

Männerpolitik muss gar nichts legitimieren oder gar legitimiert werden. Eine Legitimation findet allein durch die Existenz des Mannes als Lebewesen statt. Es ist völlig absurd eine Legitimation von Männerpolitik zu fordern, während daneben moralisch und ethisch unlegitimiert der Feminismus als inhumane Strömung wütet. Allein diese Aussagen über die Legitimationen wäre einen kompletten Artikel wert.

Die ständige Erwähnung eines Patriarchats und einer Gleichstellungspolitik gibt letzte Auskünfte über die Ausrichtung von Markus Theunert. Handwerklich ist das Interview gut geraten. Leider gibt es dem Falschen ein Forum. Ich hatte jetzt leider keine Zeit, das PDF in seiner Gänze zu sezieren, die ersten Punkte, die mir entgegensprangen und eine Buchrezension, die ich gelesen habe, reichen allerdings aus, um die Verortung Theunerts feststellen zu können.

Ich möchte mich für dieses Interview entschuldigen. Ich hätte besser recherchieren sollen.

Ein paar „Leckerchen“ aus dem „männerpolitischen Manifest“:

Teilweise gehören effektiv bestehende Benachteilungen von Frauen nach wie vor angeprangert – bloss mag kaum mehr jemand zuhören, insbesondere die Generation der jungen Frauen nicht.

Damit wird die Feminismuskritik moderner Frauen direkt als unbegründet abgewertet. Women against Feminism wird also indirekt als gegenstandslos gesehen.

Thomas Gesterkamp blickt in seinem Beitrag in diesem Band auf die Entwicklungen zurück und beleuchtet die mit der Ungleichzeitigkeit des Dialogs einhergehenden Schwierigkeiten.

Thomas Gesterkamp ist kein Unbekannter in maskulistischen Kreisen. Hier ist sein Ruf allerdings mehr als fragwürdig. Heinrich-Böll-Stiftung dürfte dem „Männerbewegten“ Stichwort genug sein.

Der Beitrag umreisst die Anforderungen an das Bildungswesen und warnt gleichzeitig davor, diese Fragen rein politisch anzugehen: « Schulische Programme und Angebote zur Förderung der Jungen profitieren von der Unterstützung durch die strategisch-politische Ebene, können aber nicht ‹ von oben › verordnet werden. »

Was seit Jahren in der Mädchenförderung funktioniert und praktiziert wird, soll auf einmal in Bezug auf Jungs falsch sein. „Von oben“ verordnet – bedeutet das nicht eine Freigabe von Fördermitteln durch den Staat? Das soll also bei Jungs nicht möglich sein?

Sexualität. Angesprochen sind hier einerseits die schon heute breit thematisierten Fragestellungen rund um sexuelle Ausbeutung durch Männer (Zwangsprostitution, Pädophilie, sexuelle Übergriff e am Arbeitsplatz etc.) resp. an Jungen und Männern.

Bis auf die Ergänzung „resp. an Jungen und Männern“ hätte es eine Feministin klischeehafter nicht sagen können.

die Pluralisierung sexueller Identitäten

Klingt sehr nach Gender-Studies. Es wird allerdings nicht näher ausgeführt, was gemeint ist.

Es gibt in diesem Dokument auch durchaus nachvollziehbare und sinnvolle Gedanken, die man durchaus als Impuls sehen kann, würden sie nicht hinter der feministischen Politik zurückstehen und einer Genderpolitik geopfert werden.

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11 Gedanken zu „Update: Keine Interviewempfehlung – Markus Theunert

  1. Also wenn er „Geschlechterdialog auf Augenhöhe“ und dafür maskulistische Strömungen ausschließen will, dann frage ich mich, wie er feministische Strömungen in der Diskussion zulassen will?!

    1. Feministische Logik:

      Politik durch Ausschluss der Betroffenen.

      Das macht der Feminismus sowohl mit den Frauen selbst und dann sowieso natürlich mit den Männern.

      Es geht dem Feminismus immer um eine kleine Minderheit. Dieses Gedankengut setzt sich hier fort. Diesmal halt nur angeblich männerbezogen.

  2. Ist das nicht der, wo wegen seiner Sadomaso-Einlassungen gehen mußte?

    Also ich finde das immer merkwürdiger und bezeichnender:

    http://genderama.blogspot.de/2012/07/freiheit-fur-gewaltpornos-gefordert.html

    Langes Zitat:

    Bislang war der SM-Flügel der Männerbewegung mit nur einigen wenigen Vertretern wie Rüdiger Happ und mir eher übersichtlich. Jetzt stößt der Schweizer Männerbeauftragte Markus Theunert hinzu, der in der aktuellen EMMA den Leserinnen in einem freundlichen Interview ans Herz gelegt wird. So berichtet die größte Schweizer Gratiszeitung 20 Minuten:

    In einer Stellungnahme an den Bund fordert der Verein Männer.ch die Legalisierung von harten Pornos: So sollen Sado-Maso-Darstellungen und Sexpraktiken mit Exkrementen ­gezeigt werden dürfen – sofern kein Schutzinteresse verletzt wird. Ausserdem schlägt der Verein laut «NZZ am Sonntag» vor, an den Schulen Pornofilme zu zeigen, damit die Jugendlichen den Umgang mit Pornografie lernen.

    SM-Filme im Schulunterricht? Geil! Ein Pamphlet zur Rettung von Gewaltpornos habe ich schließlich schon vor etwa zehn Jahren veröffentlicht. Spontan will ich Markus Theunert in unseren Reihen willkommen heißen, beschließe dann aber doch lieber, erst mal sein Dementi abzuwarten. Das ist inzwischen erfolgt:

    Morgens um 6.02 Uhr hatte er sich zum vermeintlichen Skandal geäussert – auf seiner persönlichen Facebook-Seite: «Läuft grad in die Boulevard-Falle und muss schon frühmorgens eine Richtigstellung schreiben: Natürlich will Männer.ch nicht, dass Lehrer Schülern Pornos zeigen.» Die Richtigstellung veröffentlichte er dann auch auf der Männer.ch-Homepage. Er schreibt dort, dass die beiden Zeitungen die Meinung von Männer.ch in unzulässiger Weise zugespitzt hätten.

    Hier findet man Markus Theunerts Richtigstellung im Original.

    Vielleicht aber ist diese Korrektur noch kein Grund, sich gänzlich dem Trübsinn hinzugeben. Denn es fällt auf: Korrigiert – oder besser gesagt: genauer ausformuliert – wird nur der Einsatz von Pornos im Schulunterricht. Theunerts Engagement für Erotika mit SM-Inhalten und der Darstellung von Exkrementen besteht offenbar durchaus. Um ganz sicherzugehen, werfen wir einen Blick in Markus Theunerts neueste Anthologie Männerpolitik. Was Jungen, Väter und Männer stark macht. Darin finden wir einen Aufsatz von Markus Theunert und Bruno Wermuth mit dem Titel „Das Sexuelle ist politisch: Grundlagen einer Sexualpolitik aus Männersicht“. Und darin wiederum finden wir … schade, nichts über SM. Sondern nur eine Forderung zur Freigabe von Ekelpornos:

    In der Schweiz gilt das Verbot pornografischer Darstellungen mit menschlichen Ausscheidungen. Bei der politischen Bewertung eines solchen Verbots darf es in einer pluralistischen Gesellschaft keine Rolle spielen, ob mehr oder weniger viele Menschen solche Praktiken mehr oder weniger ekelhaft finden. Vielmehr muss die Diskussion sein, ob sexuelle Spiele mit Ausscheidungen allenfalls eine Verletzung der Integrität oder besondere Gesundheitsrisikn mit sich bringen oder andere höher zu gewichtende Schutzinteressen verletzen. Ist dies nicht der Fall, gibt es keinen Grund, sie zu verbieten.

    Öhm, ja. Das mag so sein. Ein klitzekleines bisschen verwunderlich allerdings ist es – wie auch eine Leserrezension des Buches anmerkt – dass dies eine von zwei konkreten sexualpolitischen Forderungen aus angeblicher Männersicht ist, die in diesem Aufsatz vorkommen. Da wirken beispielsweise die Forderungen der Jungs von MANNdat, die wie die Mitglieder von AGENS in Theunerts Anthologie immer wieder links und rechts eins in die Fresse bekommen, doch eine Winzigkeit wichtiger und drängender. Na gut, bei Alice Schwarzer zumindest scheint man mit solchen Wünschen besser anzukommen als mit denen nach einer faireren Jungenpolitik.

    Hoffnung für den SM-Flügel der Männerbewegung liefert auf der Amazon-Seite zu Theunerts Buch immerhin der Hinweis „Kunden, die diesen Artikel angesehen haben, haben auch angesehen“. (Bei Büchern, von denen schon mal Exemplare verkauft wurden, heißt es „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, haben auch gekauft …“) Dort findet man derzeit neben meinem eigenen Buch …

    Da wird mir schon schlecht. Mir fällt auf, daß diese braven Leute offenbar einen Hang zu SM haben. War nicht der Wortschrank auch auf dem Trip? Ich meine, da so etwas mitbekommen zu haben.

    Mir wird ja schlecht bei diesen Äußerungen von Hoffmann. Das ist ja noch ekliger als sein Islam-Lügensystem. Unsereins könnte jetzt sagen, mit so jemandem möchten wir nichts mehr zu tun haben, das sind die Bösen etc.

    Schleierhaft ist mir, wie sich so jemand über Pirinccis Unflätigkeiten aufregen kann und selbst die größte Scheiße von sich gibt – im wahrsten Sinne des Wortes. Man kann an diesem SM-Müll gut sehen, wie Hoffmann sich die größte Scheiße als schön und freiwillig etc. zusammenlügt, als sexuelle Orientierung oder Variante.

    Jetzt kapiere ich auch, warum er sich so vollkommen dummstellt beim Thema Islamkritik.

    Vielleicht sollten wir von einem „SM-Lager“ sprechen und der zunehmenden Widerwärtigkeit und Brutalität dort und dann noch freudig ausrufen, daß wir mit solchem Haß nichts zu tun haben wollen.

    Aber des is doch kein Haß! Das ist alles freiwillig.

    Na ja, mir fällt jedenfalls auf, wie sehr dieser Profeminismus offenbar mit SM zusammenhängt. Ich will jetzt hier nicht den Tiefenpsychologen raushängen lassen… 🙂

    1. Tja, da war ich wohl etwas blind bei der Recherche zum Interview. Mea culpa. Es ist aber insofern ein Lehrstück in Sachen ideologischer Verbreitung von Wahnsinn und Demenz.

      In Deinem Zitat taucht es auch wieder auf: pluralistisch. Ist es im Artikel noch „die Pluralisierung sexueller Identitäten“, spricht er in Deinem Zitat von einer „pluralistischen Gesellschaft“ die Rede. Ich gebe es zu – ich konnte damit nicht viel anfangen. Die böse Wikipedia sagt:

      Pluralismus ist in der Politikwissenschaft ein empirischer Begriff, der die Vielfalt der gesellschaftlichen Kräfte beschreibt, die in der politischen Gemeinschaft eine Rolle spielen. Dass die Macht nicht zentral zusammengefasst, sondern auf verschiedene, voneinander relativ unabhängige Gruppen der Gesellschaft verteilt ist, steht im Gegensatz zu einer Herrschaft oder Hegemonie einer jeweils bestimmten sozialen Klasse oder Elite.

      Klingt wieder nach Genderideologie. „Alle macht den Minderheiten! Entmachtet die Mehrheit!“

      Dann muss man der Mehrheit halt auch mal Pornos mit Exkrementen oder Sado-Maso-Praktiken aufzwingen. Am besten schon den Kindern in der Schule, damit die sich direkt an den Pluralismus gewöhnen!

      Ich habe ja nichts dagegen, alle Gruppen der Gesellschaft am politischen System zu beteiligen. Das sollte aber doch bitte alles im Verhältnis bleiben. Zwei Betroffene Personen können nicht das Geschick von 10 anderen bedingen.

      Hoffnung für den SM-Flügel der Männerbewegung

      Was bitte haben sexuelle Vorlieben in einer Männerpolitik zu suchen? Solche Dinge kann nur ein Mensch von sich geben, der sein Geld mit Büchern über’s Wichsen verdient. Man entschuldige diesen Ausbruch. Sexuelle Vorlieben haben nichts in einer männerorientierten Politik zu suchen.

      Es sei denn, man möchte sie direkt von Anfang als ernsthafte Politik disqualifizieren.

      Ich erwähnte mehrfach, dass ich bei der Recherche über Wortschrank immer wieder über „explizitere Foren“ gestoßen bin. Ich hätte mich in diesen Foren anmelden müssen, um näheres zu erfahren und einen tatsächlichen Zusammenhang herstellen zu können. Der Hinweis auf gewisse Foren war aber da.

      Ich möchte aber nichts über Wortschranks Vorlieben verlauten lassen, da ich sie nicht kenne.

      Theoretisch wäre aber über diesen Hinweis eine Verbindung zu einer anderen Person möglich, die im Zusammenhang mit Wortschrank eine heftige Lüge in die Welt gesetzt hat. Das gehört aber ins Reich der Verschwörungstheorie und ich habe es nie laut gesagt. 😉

      Der (unvernünftige) Mensch scheint dazu zu neigen, alles immer ins Sexuelle ziehen zu müssen. Im Feminismus geht es zum großen Teil immer um sexuelle Dinge. Das fängt bei lesbischer Homosexualität an und hört bei der bösen männlichen Sexualität als Rape Culture noch lange nicht auf.

      Während über diese sexuellen Dinge essentielle Nachteile für Jungs umd Männer generiert werden, machen sich angebliche Männerrechtler Gedanken über SM- und Kackpornos. Ja, kann man netter ausdrücken, muss ich aber gerade nicht.

      Anstatt sich Gedanken über diese extremen Nachteile für Männer und Jungs zu machen, gehen sexuelle Vorlieben vor, oder wie? Na ja, Arne Hoffmann ist ja auch in vielen Kreisen eher durch seine Sexratgeber denn als erfolgreicher Männerrechtler bekannt.

      Was ich nur nicht begreife: Die Welt der „normalen“ Heterosexuellen wird immer verklemmter und mit immer mehr Einschränkungen versehen – überall wird Sexismus gegenüber der Frau angemahnt -, aber die Welt der Trans-, Inter- und Homosexuellen wird immer freier. Da ist ein riesengroßer Fehler im „pluralistischen“ System. Kleine Minderheiten bestimmen bald die Welt der „Normal-Heterosexuellen“.

      Leider haben wir daneben allerdings noch mit viel größeren Themen zu kämpfen. Sexuelle Dinge überlagern diese halt mal gerne.

      Hass? – Hass gibt es immer nur auf der Seite der anderen. Hass gibt es niemals auf der Seite der angeblich politisch Korrekten, die uns ihre Sicht auf alles aufzwingen wollen. Hass ist immer beim Gegner und niemals in einem Selbst.

      Danke für Deinen langen Kommentar. Er war sehr erhellend. 😉

  3. Ich find’s ja total praktisch, wenn über Sachen geschrieben wird, die dann nicht verlinkt sind.

    Ich fand das Interview nicht so pralle; das liest sich so, als wäre maenner.ch die schweizer Alternative zum Bundesforum Männer, also so ne feministische Alibiveranstaltung. Der Mann faselt nur von „Geschlechtergerechtigkeit“, „Geschlechterverhältnisse“, „Geschlechtervertrag“, „Gleichstellungspolitik“. Der Hammer kommt dann schon in der Mitte: „Der staatliche Gleichstellungsfeminismus ist nicht zu weit gegangen“.

    Jetzt mal ernsthaft: Warum fragt man da nicht nach?

    Gut, es gibt ja tatsächlich Leute, die sich als „profeministische Männerrechtler“ bezeichnen, aber die sind halt schlicht dumm. Das ist etwa wie „nationalistische Globalisierungsbefürworter“ oder „militante Friedensaktivisten“.

    Den Kerl jetzt aber mit Scheiße zu bewerfen, nur weil er davon dann gerne Videos hätte (pun intended), halte ich für niveaulos. Die erwähnten „Protagonisten“ des „SM-Flügels“ der „Männerrechtler“ sind allesamt eher links-progressiv _und_ pro-feministisch. Denen kommt der Feminismus, der predigt, dass alle Formen der Sexualität toll sind, gerade recht, dann müssen sie sich nicht mehr als kranke Perverse hinstellen lassen. Und mal ganz ehrlich – wenn ein unglaublich geringer Teil der Bevölkerung, der einen Ständer bekommt, wenn er den nackten Arsch eines anderen Mannes sieht, dafür jetzt öffentlich gefeiert werden will, ist es dann echt so schwer nachvollziehbar, dass der allen mir bekannten Schätzungen zufolge viel größere Teil der Männer, der einen Ständer kriegt, wenn ihm jemand die Eier quetscht, nicht mehr findet, sich in irgendeine Ecke verkriechen zu müssen?

    Insofern ist das doch alles kohärent: Spricht doch nix dagegen, 7jährigen Kindern was über Transenbordelle zu erzählen, aber dann gibt es doch bitte auch einen Dungeon. Mögt ihr nicht? Reaktionäre!

    Nun kann man, was ich für sinnvoll hielte, sowas wunderschön dazu verwenden, den Gender-Spinnern aufzuzeigen, wie völlig verquer ihre Forderungen im Rahmen von Bildungsplänen sind, wie das Herr Matussek gemacht hat. Dann aber zu kommen und zu sagen, nene, so geht das nicht, Homosexualität ist total normal und die SM-Perverslinge immer noch Perverslinge – das geht nicht, da fehlt einfach jedwedes Argument. (Hierzu: http://erzaehlmirnix.wordpress.com/2014/02/20/emn-fail/)

    Nun kann man natürlich als Gesellschaft „entscheiden“, welche Formen der Sexualität „normal“ oder „akzeptabel“ sind und welche nicht. Ich bin libertär, insofern bin ich da kategorisch dagegen, solange die Beteiligten das freiwillig machen. Und dass die armen Kinderchen Problemchen haben mit ihre abweichenden Sexualität, wenn sie sie denn ausprobieren, zieht mal gar nicht: Ob man jetzt mit dem Kumpel WoW zockt oder ihm einen bläst ist relativ ruhig machbar. Seine Freundin so richtig schön auszupeitschen hingegen wird etwas lauter, normalerweise. Aber das geht ja auch nicht, ist ja frauenverachtend, auch wenn sie tropft wie ein kaputter Wasserhahn.

    Der Fehler an modernen „demokratischen“ Gesellschaften ist, dass zunächst eine vermeintliche Mehrheit denkt, sie könne den Minderheiten ihre Vorstellungen aufdrücken. Dass funktioniert dann nicht, und dann spielt man die Minderheiten gegeneinander aus, weil man vorher eine ganze Menge Fehler bei der Umsetzung der so genannten „Demokratie“ gemacht hat. So können die SMler sich mit den Homos streiten, wer die widerwärtigeren Pornos macht und welche davon verboten gehören und welche nicht. Dann kann man sich drauf einigen, so als Mehrheit, der Minderheit 1 ihren Spaß wegzunehmen (also z.B. denen, die gerne Bestiality-Videos sehen), und schon hat man mehr Stimmen gegen Natursekt-Videos, weil die Tierficker aus Rache auch den anderen ihren Spaß nehmen wollen. Am Ende gibt’s dann zwar immer noch Vanilla-Porn, aber den kann man dann soweit zensieren, dass man auch gleich die Sendung mit der Maus gucken kann.

    Insofern haben meiner Meinung nach sexuelle Vorlieben selbstverständlich was in einer Geschlechterpolitik verloren. Ich finde aber, dass Geschlechterpolitik ein Unwort ist und Geschlecht – wie die damit unweigerlich verbundene Sexualität – nichts in der Politik zu suchen haben. Das haben uns die Feministen mit ihrem „das Private ist politisch“-Bullshit eingebockt. IST ES NÄMLICH NICHT.

    Das ist der Vorteil, libertär zu sein: Ich bin nur für die Abschaffung von Gesetzen, die individuelle Freiheiten beschränken oder darin eingreifen. Jegliche Freiheit – natürlich mit der Grenze der Freiheit der Anderen. Aller anderen. Aber faktischer Freiheit, nicht gefühlter.

    Ich hab den Eindruck, dass der Satz „Einbildung ist auch eine Art von Bildung“ heute ernst genommen wird. Insbesondere von den Politclowns.

    1. Es war verlinkt. Es ist nicht verlinkt, weil gewisse Dinge hin und wieder peinlich sind.

      Warum man nicht nachfragt?
      Weil das Interview in Schriftform gemacht worden ist. Es wurden Fragen verschickt und es kamen Antworten zurück. Das war es dann.

      Gut, es gibt ja tatsächlich Leute, die sich als “profeministische Männerrechtler” bezeichnen, aber die sind halt schlicht dumm. Das ist etwa wie “nationalistische Globalisierungsbefürworter” oder “militante Friedensaktivisten”.

      Wo kann ich unterschreiben? 😉

      Mir geht dieser ganze Sexkram völlig auf den Sack. Habe ich auch gestern auf unserem Treffen gesagt, dass ich gegen diese absolute Sexualisierung der Gesellschaft bin. Mal sehen.

      1. Es sind tatsächlich Minderheiten, die ihre eigene Sexualität der Mehrheit aufdrücken wollen. Ich glaube nach wie vor nicht, dass mein Sohn in der Schule lernen muss, was Analverkehr ist.

        Sollte er schwul sein, wird er das früher oder später selbst herausfinden.
        Er wird es auch selbst herausfinden, sollte er heterosexuell sein.

        Momentan ist er ja eher asexuell. Ihm geht der ganze Sexkram noch mehr auf den Zeiger als mir. 😀

        1. Vielleicht hast Du Recht – und dann hätte ich noch einen Grund mehr, warum ich die radikallesbischen FeministInnenen und die mitlaufenden schwulen Pudel so dämlich finde… Ich meine, natürlich kann eine Minderheit versuchen, der Mehrheit ihre Meinung (oder Sexualität) aufzudrücken, aber das ist sowas von aussichtslos dumm… Natürlich, theoretisch kannst man, wenn man gegen die Erddrehung anläuft, die Erde dazu bringen, sich nicht mehr zu drehen. Bleibt halt die Frage, ob man die notwendige Geschwindigkeit erreicht (Hinweis: Nein).

          Zur „Sexualaufklärung“… mei. In der Grundschule hat das nichts verloren – wenn ein 8jähriger „lernt“, wie man ein Kondom benutzt, ist das doch nur deprimierend, allein so wegen der Größe… und zum „biologischen“ Teil reichen ja die Fakten mit 12 oder so; wann halt Pubertät frühestens anfängt: Männer stecken gerne Penisse in Körperöffnungen. Frauen haben da drei, wo man das machen kann; bei einer hat man das Risiko, dass danach aus der gleichen Körperöffnung Kinder kommen. Die anderen beiden haben Männer auch; da kommen aber keine Kinder raus.

          Ich habe gerade den Eindruck, wenn man das so vermittelt, vergeht einem total die Lust, das mal auszuprobieren. Zum Ausgleich: Frauen bereitet es unglaubliche sexuelle Erregung, die sich in einem Würgereiz ausdrückt, wenn sie Penisse richtig tief in den Mund nehmen.

          1. Vielen Dank für die Aufklärungen. 😀

            Schlimm ist eigentlich, dass Du selbstverständliche Dinge mitteilst, die so anscheinend in vielen Köpfen gar nicht angekommen ist. Das beste aber: Ich weiß solche Dinge ganz ohne eine viel zu frühe Zwangsaufklärung.

            Aber schön, dass Du alles so schön anschaulich beschreibst… 😀

            Sollte mich mal wieder der Wahn überkommen, ich bräuchte Sex, lese ich einfach Deinen Kommentar. 😀 😀 😀

            Sehr geil…!

            Willst Du keine Kolumne schreiben? 😉

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